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Die Haltung zur revolutionären Gewalt

Über die fortschrittliche Rolle der revolutionären Gewalt der Massen schreibt Stefan Engel in seinem Buch „Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution“

Die Haltung zur revolutionären Gewalt

Mit dem imperialistischen Pazifismus verharmlosen und rechtfertigen die Herrschenden ihre reaktionäre Gewalt, während sie die fortschrittliche Gewalt der Massen als Schreckgespenst hinstellen, als von blutrünstigen Hintermännern gesteuert. Entsprechend fand im Frühjahr 2010 die brutale Niederschlagung der demokratischen Massenerhebung in Thailand bei keiner imperialistischen Regierung ein Wort des Bedauerns oder gar der Kritik. Die Gewalttaten des Militärs wurden schulterzuckend als „notwendige Wiederherstellung der Ordnung“ zur Kenntnis genommen.

Wenn sich aber die Massen das Recht nehmen, gegen die ständige Missachtung ihrer Bedürfnisse aufzustehen, und ihre Interessen mit Hilfe von Streiks, Demonstrationen oder Aufständen durchsetzen wollen, wird das rasch als „Extremismus“ gewertet, insbesondere wenn das „staatliche Gewaltmonopol“ infrage gestellt ist.

Bertolt Brecht brachte es auf den Punkt: „Der reißende Strom wird gewalttätig genannt Aber das Flußbett, das ihn einengt Nennt keiner gewalttätig.“

Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution
Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution

Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution

620 Seiten

ab 14,80 Euro

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(„Über die Gewalt“, Gedichte 1933–1938, S. 602)

Der kleinbürgerliche Pazifismus ist die Widerspiegelung des bürgerlichen oder imperialistischen Pazifismus im Denken, Fühlen und Handeln der Massen. Zentral ist dabei die Illusion, durch „gewaltfreie“ Aktivitäten ließen sich die Herrschenden zur Vernunft bringen. Das verkennt die gesetzmäßigen Grundlagen der Gewalt in der Klassengesellschaft, vor allem jedoch die fortschrittliche Rolle revolutionärer Gewalt der Massen. …

Wäre die Sklavenhaltergesellschaft überwunden worden ohne bewaffnete Aufstände der Sklaven, wie sie unter der Führung des Spartakus stattfanden? Wie wäre die Menschheit über das finstere Mittelalter des Feudalismus hinausgewachsen ohne die erbitterten Bauernkriege Anfang des 16. Jahrhunderts in Deutschland? Hat nicht die französische Revolution 1789 erst den Weg frei gemacht für die Durchsetzung der bürgerlichen Demokratie? Wer hätte Hitler das Genick gebrochen, wenn nicht die Rote Armee der Sowjetunion und die Vielzahl der zu allen Opfern bereiten antifaschistischen Widerstandskämpfer? Wie hätten sich China oder Vietnam befreien können ohne ihre Volksbefreiungsarmee und ihren langwierigen Volkskrieg? Hat nicht umgekehrt das Zögern vor befreiender Gewalt wie in Chile Hunderttausende mehr Leben gekostet als der entschlossene Aufstand der bewaffneten Arbeiter und Bauern in der Oktoberrevolution?