Peking Rundschau 1-1971

Peking Rundschau 1-1971

Im Kapitalismus Abfall - im Sozialismus Rohstoff!

»Großangelegte Mehrzwecknutzung an der Industriefront«, Artikel aus der »Peking Rundschau« 1-1971

Von RW-Redaktion

Großangelegte Mehrzwecknutzung an der Industriefront

Die glänzenden philosophischen Ideen des Vorsitzenden Mao lebendig studierend und anwendend und mit der Metaphysik brechend, leiten die breiten Massen der Arbeiter und Angestellten an Chinas Industriefront in großangelegtem Umfang die Mehrzwecknutzung in die Wege und eröffnen der »größeren, schnelleren, besseren und wirtschaftlicheren« Entwicklung der Industrieproduktion äußerst weite Perspektiven.

»Wertloses« in Wertvolles verwandeln

»Im Ergebnis ihres Kampfes gegeneinander müssen sich die beiden gegensätzlichen Seiten eines Widerspruchs unter bestimmten Bedingungen unausbleiblich in ihr Gegenteil verwandeln. Dabei sind die Bedingungen von Bedeutung. Ohne bestimmte Bedingungen können sich die beiden miteinander kämpfenden Seiten nicht ineinander verwandeln.« »Wertlos« und Wertvoll stellen eine Einheit der Gegensätze der Dinge dar, unter bestimmten Bedingungen kann sich das »Wertlose« in Wertvolles verwandeln, »Unbrauchbares« in Brauchbares. Die breiten revolutionären Massen der Arbeiter und Angestellten an der Industriefront haben dieses dialektische Verhältnis studiert und begriffen. Nachdem ihrer subjektiven dynamischen Rolle freier Spielraum gegeben war, leiteten sie in großem Ausmaß die Mehrzwecknutzung in die Wege und bemühten sich, »Wertloses« in wertvollen Reichtum zu verwandeln.

In Schanghai pflegten früher die aus den Schornsteinen abgeleiteten Abgase der Ölraffinerien die Luft zu verpesten. Die Arbeiter haben nun eine 2 Kilometer lange Rohrleitung gelegt, die diese Abgase der Raffinerien einer nahegelegenen chemischen Fabrik zuführt. In dieser Fabrik werden die Abgase gespalten, separiert und gereinigt, und man erhält aus diesen schädlichen Abgasen verschiedene Gase wie Äthylen, Propylen, Butan u.a. Nach ihrer Synthese wurden diese Gase in vielfältige Ausgangsprodukte für die chemische Industrie verwandelt. Diese Ausgangsprodukte wurden in den Schanghaier Textil-, Plastik-, Arzneimittel- und Maschinenbaufabriken verarbeitet zu Kunstfaserprodukten wie leichten, abschleißfesten und feuchtigkeitsfesten Kunstwollen, Dakron und Kapron sowie zu verschiedenen Plastikerzeugnissen für Industriezwecke und für den täglichen Gebrauch der Bevölkerung, Schädlingsbekämpfungsmitteln, Pharmazeutika und medizinischen Geräten.

Eine chemische Fabrik für Zuckerrohr in der Provinz Kuangtung mußte früher Kohleschlacken, Filterschlamm und Schwefelkiesschlacke aus dem Fabrikgelände abtransportieren und ins Meer schütten, was jährlich über hunderttausend Yuan kostete. Jetzt kann sie diese in Ausgangsprodukte für die Herstellung von Kohleschlackeziegeln, Zement, Kohlenstahl und Roheisen verwandeln. Im letzten Jahr wurde allein dank der Ausnutzung dieser Schlacken für den Staat ein Reichtum im Werte von mehreren hunderttausend Yuan geschaffen. Den Geist Yü Gungs, der Berge versetzte, entfaltend, machten die Arbeitermassen in einem Stahlwerk Schanghais von zwei »Hügeln« aus Stahlschlacke, so hoch wie ein dreistöckiges Gebäude, Mehrzweckgebrauch und gewannen daraus mehr als 1500 t Eisen bzw. Stahl.

Das Revolutionskomitee der Pekinger Chemischen Fabrik mobilisierte die breiten Massen dazu, mit dem »Mythos« über die Elektronenindustrie völlig aufzuräumen. Durch ihre eigene Arbeit und unter Anwendung einheimischer Methoden erzeugten Sie in nur 37 Tagen Polykristall-Silizium, ein wichtiges Material für die Elektronenindustrie, indem sie eine große Menge Abgase der Fabrik voll ausnutzen. Somit wurde der Entwicklung von Chinas Elektronenindustrie ein breiter Weg gebahnt. In den ländlichen Gebieten der Provinz Kiangsu und anderer Provinzen sind viele kleine chemische Fabriken zur Mehrzwecknutzung von landwirtschaftlichen Produkten und Produkten des Nebengewerbes aufgebaut worden. Aus Baumwollsamenhülsen, entkernten Maiskolben, Reishülsen, Bagassen, Kastoröl und anderem werden Alkohol, Furfural, Essigsäure, Aceton, Traubenzucker, Antibiotika und andere Chemikalien erzeugt.

Großangelegte Mehrzwecknutzung in der Djiangmener Chemischen Fabrik für Zuckerrohr in der Provinz Kuangtung. Das Sortiment der Produkte dieser Fabrik hat sich von 6 auf 29 erweitert. Unser Bild zeigt hochwertige Hefe, hergestellt aus den Abfällen von Zuckerrohrsirup.

»Schädliches« verwandelt sich in Nützliches

Verunreinigung der Umgebung ist nicht nur ungesund für Menschen, sondern auch schädlich für die Natur. Sie zerstört landschaftliche Kulturen, schädigt ernsthaft das Leben von Vieh und Fischen und bringt die Natur aus dem Gleichgewicht. Was mit dem »Abfall der Industrie« zu tun sei, ist heute bereits ein großes Problem in der ganzen Welt, insbesondere der kapitalistischen Welt, wo Profite an erster Stelle stehen. In China hat man dieses Problem nun in Angriff genommen. An der Industriefront hat man sich an die Kontrolle der Verunreinigung und die Verwertung von Abfallstoffen herangemacht.

Die große Menge von Abfallsäuren aus der Produktion solcher Schanghaier Industriebetriebe wie die für Metallurgie, Chemie, Elektroplattierung, Druck- und Färberei sowie Papiererzeugung war in Kanäle abgeleitet worden, wodurch sich in den Kanalisationsleitungen Säuren absetzen; bei Ableitung in Flüsse wurden diese verunreinigt; beim Abfluß in Felder wurden den landwirtschaftlichen Kulturen großer Schaden zugefügt. Ferner durchsetzte eine große Menge von »Abgasen« in die Luft, was die Gesundheit der Menschen sehr beeinträchtigte.

Die revolutionären Arbeiter und Angestellten befaßten sich in umfassender Weise mit der Mehrzwecknutzung und traten für die Behandlung von säurehaltigen »Abwässern« und »Abgasen« in Aktion. Auf diese Weise verwandelten sie »Schädliches« in Nützliches. Durch allseitige und dialektische Analyse kupfer- und nickelhaltiger sowie säurehaltiger Abwässer kamen die Arbeiter in einer kleinen Fabrik zu der Einsicht, daß »Schädliches« in Nützliches verwandelt werden kann.

Durch Zersetzungsbehandlung schufen sie dem Staat im Vorjahr einen Reichtum im Werte von mehr als 1,7 Millionen Yuan. Das Kupferoxyd, das aus »Abwasser«, diesem »industriellen Abfall«, gewonnen wurde, deckt den Bedarf der Emailindustrie des ganzen Landes an Farbstoff. Durch den täglichen Abfluß von großen Mengen »Abgasen« und »Abwässern« einer Fabrik wurde früher jährlich 700 Mu Ackerland geschädigt, wodurch die Einkünfte der landwirtschaftlichen Produktion dort einen Verlust von 50000 Yuan erlitten. Jetzt nutzen die Arbeiter aktiv diese »Abwässer« und »Abgase« aus und bekommen daraus viele wertvolle Hilfsmaterialien, wodurch der Fabrik jährlich zusätzliche Einkünfte von 3 Millionen Yuan ermöglicht werden. Mit dem großen Schaden, dem das Ackerland und die Gesundheit der Menschen ausgesetzt waren, wurde zugleich aufgeräumt.

Jedes Ding mehrfach ausnutzen

Das Verständnis der breiten Massen der Arbeiter und Angestellten für die Notwendigkeit, das Potential der Materialressourcen voll auszuschöpfen, hat sich durch ihre Produktionspraxis Schritt für Schritt vertieft, so daß in vielfacher Hinsicht ein Ding mehrfachen Zwecken nutzbar gemacht werden kann.

Zuckerrohr ist der Hauptrohstoff für die Djiangmener Chemische Fabrik für Zuckerrohr in der Provinz Kuangtung. Durch die Mehrzwecknutzung von »Rückständen« und »Restsäften« des Zuckerrohrs werden daraus außer Speisezucker über 10 andere Arten von Erzeugnissen der Leichtindustrie und der chemischen Industrie produziert. Es werden zum Beispiel aus den Zuckerrohrrückständen Papierbreipappen, Glanzpapier und Verpackungspapier hergestellt, aus den Zuckerrohrfasern Furfural, aus der »Restflüssigkeit« des Papierbreis Klebstoff, aus »Zuckersiruprückständen« Alkohol, Hefe, das Schädlingsbekämpfungsmittel »702« für die Landwirtschaft usw. usf. Jetzt hat die ganze Fabrik nicht nur die traditionelle Gepflogenheit der Zuckerfabriken völlig geändert, die früher ein halbes Jahr in vollem Betrieb und das andere halbe Jahr schwach beschäftigt waren, sondern auch die Grenzen zwischen den Industriezweigen überschritten und ist zu einer mehrfach-produzierenden Fabrik geworden, die jetzt sowohl Produkte der Leichtindustrie wie Zucker, Papier und Kunstfaserbrei herstellt wie auch Stahl, Eisen, Chemikalien, Arzneimittel, Baumaterialien und Polykristall-Silizium.

Auf der Grundlage der ständigen Zusammenfassung von praktischen Erfahrungen ist die Entwicklung der Mehrzwecknutzung von Schweinen in den letzten Jahren in eine neue Stufe getreten. Aus Schweineborsten können jetzt Proteinfasern extrahiert werden, die als Ausgangsprodukt der Textilindustrie dienen; aus Schweineknochen werden Gelatine und Fett gewonnen und die Rückstände dann zu Knochenpulver zermahlen, das als Kalidünger das Wachstum der Kulturen günstig beeinflußt; aus dem Schweineblut wird Pulver gemacht, das ein Rohstoff zur Klebstoffherstellung ist; aus den Eingeweiden des Schweins wie Galle, Pankreas, Leber usw. sowie den Drüsen und Kehlkopfknochen werden solche Arzneimittel wie Gallensäure, Chondroitin u.a. hergestellt; aus dem Schweinehirn kann außerdem Hirnlipoid extrahiert werden, das einige tausend Yuan pro Kilogramm kostet.

Aus Altem Neues schaffen

Das Renovieren alter Ausrüstungen ist ein wichtiger Bestandteil der Mehrzwecknutzung. Es widerspiegelt die hervorragenden Eigenschaften des Proletariats und anderer Werktätiger, hart zu arbeiten und einfach zu leben, sowie ihre Arbeitsamkeit und Sparsamkeit. Als Ergebnis dessen wird es möglich, maximalen Gebrauch von Materialressourcen zu machen. Mit der raschen Entwicklung der industriellen und landwirtschaftlichen Produktion werden ungeheure Mengen von neuen maschinellen Ausrüstungen, Werkzeugen, Verpackungsbehältern usw. benötigt, und alle diese Dinge werden im Verlauf ihres Gebrauchs allmählich veraltet oder beschädigt. Das ist das natürliche Entwicklungsgesetz der Dinge. Die breiten Massen der Arbeiter und Angestellten kamen nach einer allseitigen Analyse der beschädigten Ausrüstungen zu der Einsicht, daß etwas Beschädigtes zwar seine schlechten Seiten hat, aber daß dies nicht heißt, daß alles an ihm schlecht ist. Nach seiner Ausbesserung oder Erneuerung kann es ein völlig neues Aussehen und wieder großen Gebrauchswert bekommen.

Im Jahre 1969 haben ein Schanghaier Geschäft zur Reparatur alter Elektromaschinen und eine Reparaturwerkstatt von Lagern über 400 Elektromaschinen, 200 Wasserpumpen, über 500 Gebläse und über 100000 Lagersätze ausgebessert. Verschlissene Werkzeuge wie Sägeblätter, Feilen usw. brauchen nur wieder geschliffen, bezahnt und bearbeitet werden, um wieder benutzbar zu sein, wodurch dem Staat viel Material eingespart wird. Alte oder gebrauchte Verpackungsblecheimer, -pappkartons, -holzkästen usw. können ebenfalls erneuert werden. Ein Pappkartongeschäft hat zum Beispiel in einigen Jahren über 16000 Tonnen verschiedener Kartons wiederhergestellt, was eine Einsparung von über 5 Millionen Yuan bedeutet.

China ist ein außerordentlich ausgedehntes Land und reich an Ressourcen. Es verfügt über äußerst reiche Mineralbodenschätze, landwirtschaftliche und Forstressourcen, Wasser- und tierische Produkte. Wenn das mächtige Potenzial dieser Ressourcen weiter ausgeschöpft wird, werden durch Mehrzwecknutzung an unserer Industriefront noch größere Erfolge gelingen.