Themen A-Z

Themen A-Z

Pflege

Die Art und Weise, wie mit alten, kranken und behinderten Menschen umgegangen wird, ist ein untrüglicher Gradmesser für den Charakter einer Gesellschaft. Die MLPD geht dem Übel an die Wurzel. Es ist die kapitalistische Weltanschauung und kapitalistische Logik, die in unverantwortlicher Weise das große Potenzial unzähliger Einzelerkenntnisse für die Gesundheit der Menschen auf der ganzen Welt hemmt.

Von Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025

Wer nicht (mehr) arbeiten kann, wird wie ein lästiger Kostenfaktor behandelt, für den wie selbstverständlich die Familie – und besonders die Frauen – für zuständig erklärt wird. Von den 5,7 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden 67 Prozent überwiegend durch Angehörige gepflegt, weitere 19 Prozent werden ambulant zu Hause gepflegt und nur 14 Prozent leben in Heimen. Jede Familie muss selbst entscheiden können, wie das Alter gestaltet wird. Doch nach unserer Weltanschauung ist es eine gesellschaftliche Aufgabe, dass jeder pflegebedürftige Mensch menschenwürdig versorgt wird und sich einen menschenwürdigen Heimplatz leisten können muss. Das ist heute bei Weitem nicht gegeben.

Offiziell ist von einer „Bruttowertschöpfung“ im Pflegebereich in Höhe von über 60 Milliarden Euro im Jahr die Rede. Hier wird also Wert „geschöpft“, vor allem aus der Arbeit der überwiegend schlecht bezahlten Pflegepersonen und aus dem Geld der Arbeiterinnen und Arbeiter, die ihr Leben lang in die Kranken- und Pflegeversicherung einzahlen. Und dieses Geld fließt zunehmend in die Taschen der 20 größten Konzerne, die bereits 4.681 Heime für mehr als 400 000 Pflegebedürftige verwalten.1Angesichts der Ausbeutung der Beschäftigten in der Branche wundert es nicht, dass laut „Institut der deutschen Wirtschaft“ über 160.000 Fachkräfte fehlen, in den nächsten zehn Jahren sogar bis zu einer halben Million! Aber die Pflegekräfte – vorne dran kämpferische Gewerkschafterinnen – finden sich damit nicht ab! Im Kampf gegen die Folgen der Privatisierung hat sich ein wachsendes Selbstbewusstsein entwickelt. Moralischer Druck, man könne im Pflegebereich nicht streiken, weicht mehr und mehr der Losung „Wir sind Mehr-Wert!“. In vielen Städten entstehen Bündnisse gegen die Schließung von Krankenhäusern, insbesondere Notaufnahmen und Geburtskliniken, zusammen mit der Bevölkerung.

Im echten Sozialismus ist die Gesundheit nicht mehr Ware - alle Leistungen des Gesundheitswesens sind kostenlos. Behinderte, chronisch kranke und eingeschränkte Menschen sind selbstverständlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Das sozialistische China verband zum Beispiel traditionelle chinesische Medizin mit westlichen Forschungsergebnissen. Es setzte Vorbeugung an die erste Stelle und verband die Gesundheitspflege mit Massenbewegungen zur Verwirklichung hygienischer Verhältnisse sowie schonender Behandlungsmethoden. In einer sozialistischen Gesellschaft ist die Solidarität selbstverständliche Grundlage gerade auch für den Umgang mit den Schwächsten.

Die MLPD fordert:

  • Stärkung der Gesundheitsvorsorge und des Breitensports in Kitas, Schulen, Universitäten und an Arbeitsstätten während der Arbeitszeit.
  • Anerkennung, Vorbeugung und Behandlung von umweltbedingten Krankheiten.
  • Aufhebung des Patentschutzes für Impfstoffe und Medikamente.
  • Einbeziehung der alten, kranken und behinderten Menschen in das gesellschaftliche Leben und volle Übernahme aller Kosten für ein menschenwürdiges Leben durch Monopole und Staat!