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Befreiung der Frau

Obwohl formal gleichgestellt, wird im Kapitalismus die Masse der werktätigen Frauen doppelt ausgebeutet und werden Frauen insgesamt aufgrund ihres Geschlechts besonders unterdrückt. Sie bekamen 2024 im Durchschnitt 18 Prozent weniger Lohn und 30 Prozent weniger Rente. Gewalt ist für viele alltägliche Realität. Inzwischen wird jeden Tag in Deutschland eine Frau ermordet. Es fehlen 14.000 Frauenhausplätze.

Von Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025

Der Kapitalismus hat die Gleichberechtigung der Frau versprochen. Doch die bürgerliche Staats- und Familienordnung ist das unverzichtbare Gegenstück zur Ausbeutung der Lohnarbeit im Kapitalismus. Deswegen ist die doppelte Ausbeutung der Masse der werktätigen Frauen und die besondere Unterdrückung der Frau aufgrund ihres Geschlechts im Kapitalismus systemimmanent. Keine noch so selbstbewusste Frau kann sich individuell den Fesseln der bürgerlichen Staats- und Familienordnung entziehen. Aber niemand ist gezwungen, einen kleinbürgerlichen Familiendünkel zu pflegen. Statt dem kleinbürgerlichen Ziel: „Mein Kind soll es mal besser haben“ stellen wir den Anspruch: „Alle Kinder sollen eine Zukunft haben!“

Während alle Produkte und Lebensmittel gesellschaftlich produziert werden, wird die Erhaltung und Fortpflanzung der Gattung Mensch weitgehend der Einzelfamilie und damit vor allem den Frauen privat auferlegt. Die Befreiung der Frau ist dagegen Leitlinie und grundlegendes Ziel der sozialistischen Gesellschaft.

Steht dies statt Zwang zu Maximalprofit im Zentrum einer sozialistischen Gesellschaft, wächst kein Kind mehr in Armut auf. Probleme wie 430.000 fehlende Kita-Plätze bei gleichzeitig steigenden Gebühren und kürzeren Öffnungszeiten wären passé. Würdige Altenpflege, öffentliche Kantinen für alle und Großwäschereien wären ebenso gesellschaftlich organisiert wie ein einfaches Scheidungsrecht, Abschaffung des Verbots von Abtreibung, wirkliche Gleichberechtigung der Frau durch Überwindung patriarchaler, rückschrittlicher Traditionen, Denkweisen und Moral. All das ist möglich und wurde in sozialistischen Ländern bereits weitergehend erkämpft als jemals in kapitalistischen Ländern.

Frauen stehen heute auf gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Familien, die breiten Massen. Sie sind in allen Kämpfen im Gesundheits- und Pflege-, im Sozial- und Erziehungsbereich, im Einzelhandel, in der Automobil-, Zulieferer- und Stahlindustrie unverzichtbarer und teils prägender Teil. Seit 2018 entstanden erstmals in Deutschland gewerkschaftliche Massenkämpfe der Beschäftigten in den vor allem von Frauen getragenen sozialen Berufen unter dem Motto „wir sind mehr wert“. Gegen den Generalangriff auf die Arbeiterklasse in Deutschland Vorwärts zur Arbeiteroffensive – der Kampf um die Befreiung der Arbeiterklasse und der Kampf um die Befreiung der Frau gehören untrennbar zusammen. Auch in den antifaschistischen Massenprotesten beteiligten sich massenhaft Mädchen und Frauen. Die MLPD fördert die überparteiliche kämpferische Frauenbewegung auf antifaschistischer Grundlage. Wenn Frauen sich über weltanschauliche und parteipolitische Unterschiede hinweg – von Religion bis Revolution – zusammenschließen, wird die Frauenbewegung eine starke Kraft als Bindeglied zwischen der Arbeiterbewegung und den anderen kämpferischen Bewegungen. In ihrer internationalen Arbeit fördert die MLPD die Weltfrauenkonferenzen der Basisfrauen, um die dauerhafte Zusammenarbeit und den gemeinsamen Kampf der Frauen über Ländergrenzen hinweg voranzubringen.

Die LGBTQI (lesbian, gay, bi, trans, queer, inter) Bewegung gehört zu den Unterdrückten der Welt. Faschisten und reaktionäre Regimes haben sie als eines ihrer Feindbilder auserkoren, verbreiten Homophobie und Transphobie. In manchen Staaten droht Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts gar die Todesstrafe. Der Kampf um sexuelle Selbstbestimmung ist heute Bestandteil der antifaschistischen Bewegung. Die MLPD steht auf der Seite aller Ausgebeuteten und Unterdrückten, was den Kampf um sexuelle Selbstbestimmung, gegen sexuelle Ausbeutung, Gewalt und Pornografie einschließt. Die MLPD kritisiert zugleich, wenn die sexuelle Orientierung ins Zentrum der Identität – des Denkens, Fühlens und Handelns – gestellt wird, anstatt klassenmäßige Orientierung und Wirken für den gesellschaftlichen Fortschritt.

Für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Gleichstellung der Frauen!

Für die Befreiung der Frau im Sozialismus durch die revolutionäre Überwindung des Kapitalismus!

  • Aktive Förderung von Frauen im gesellschaftlichen Leben!
  • Schluss mit der Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen – ersatzlose Streichung des § 218 StGB!
  • Kampf gegen alle Formen der besonderen Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen und Mädchen!
  • Kostenlose qualifizierte Kinderbetreuung in Kitas und Schulen und eine Entlastung der Frauen von den Aufgaben der Reproduktion der Arbeitskraft.
  • Stopp der Diskriminierung und Homophobie als Teil der weltweiten Rechtsentwicklung – Für das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, für die Gleichberechtigung gleichgeschlechtlicher Beziehungen und von Transmenschen!
  • Kampf der Prostitution, strenge Bestrafung sexueller Ausbeutung, Gewalt, Pornografie mit und Missbrauch von Kindern und Menschenhandel!
  • Weg mit dem Ehegattensplitting!
  • Nulltoleranz für Sexismus und Pornografie.
  • Anerkennung von Asylgründen aufgrund von Geschlecht oder sexueller Orientierung und eigenständiges Bleiberecht für ausländische Frauen!