-

Welche Rolle spielt dabei die Arbeiterklasse?

Die Arbeiterklasse und das Industrieproletariat stehen weltweit sogar an der Spitze dieser Kämpfe. So streikten in Italien um den 1. Mai 900.000 Arbeiter. Das Klassenbewusstsein der Arbeiter in Deutschland zeigt eine hohe Wachsamkeit gegenüber der Ankündigung von Arbeitsplatzabbau, Aufkündigung von Tarifverträgen und so weiter. Insbesondere bei den Banken, Versicherungen, in der Autoindustrie und im Maschinenbau wurde bereits ein Arbeitsplatzabbau in sechsstelliger Höhe angekündigt. Eine Umfrage von Gesamtmetall unter 1.400 Betrieben der Metall- und Elektroindustrie ergab, dass 40 Prozent Arbeitsplätze abbauen wollen. Wir müssen dabei klar Position beziehen gegen die Richtung des gewerkschaftlichen Co-Managements. So wurden in den letzten Wochen verschiedene Verträge mit faulen Kompromissen ausgehandelt über Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich, sogenannten sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau und so weiter. Die IG-Metall-Führung hat den Arbeitern eine Nullrunde verordnet und die DGB-Führung auf die 1. Mai-Kundgebungen und -Demonstrationen verzichtet.

Erste kleinere selbstständige Streiks und kämpferische Aktivitäten, oft auch durchdrungen mit gewerkschaftlichen Initiativen, zeigen, dass sich die Arbeiterklasse in dieser Situation nicht verkaufen lassen wird! Mit dem beginnenden Lehrjahr zeichnet sich eine Vernichtung von Lehrstellen ab und ein Teil der Studenten wird finanziell vor die Frage gestellt, das Studium abbrechen zu müssen. Die wirklichen Auswirkungen der Krise werden also erst noch richtig offen hervortreten. Es wird noch eine Zeit dauern, bis die Arbeiter ihre Schlussfolgerungen ziehen und merken, dass sie nur durch einen entschiedenen Kampf ihre Lohn- und Arbeitsbedingungen verteidigen können. Aus diesen Kämpfen wird sich dann die Arbeiteroffensive entfalten.