Leserbrief
Steuersenkung bei Spritpreisen: Entlastung der Autofahrer?
Wer wird denn mit dieser „genialen“ Steuersenkung für Spritpreise entlastet? In erster Linie mal die Besitzer großer Autos („Familienpanzer“ oder vornehmer SUV). Die haben in der Regel genug Geld, um höhere Spritpreise zu zahlen. Schaut man die Preisentwicklung an, so bereichern sich die Mineralölkonzerne immer mehr: Schon vor dem Ukraine-Krieg stiegen die Preise. Jetzt werden die Steuersenkungen nicht voll weitergegeben. Die Gewinne der Mineralölkonzerne steigen rasant an. Das ist in unserer sogenannten „freien und sozialen Marktwirtschaft“ durchaus normal und von der Regierung akzeptiert. „Die Mineralölkonzerne sind nicht verpflichtet, die Steuersenkung an den Verbraucher weiter zu geben“, so steht es in der Berichterstattung. Das ist in unserem kapitalistischen System natürlich nicht vorgesehen, dass Gewinne an das „einfache“ Volk verteilt werden, an diejenigen, die den Reichtum der Konzerne erwirtschaften. Diese Verteilung von unten nach oben wird solange bleiben, solange das „einfache“ Volk das akzeptiert. Wer das ändern will, muss selbst aktiv werden, von den eigenen Lebensinteressen ausgehen und den Kampf um Lohnnachschlag aufnehmen. Dazu muss man sich aber organisieren, alleine geht das nicht. Das Ziel muss eine Gesellschaft sein, in der nicht mehr die Gewinne Weniger das Maß aller Dinge sind (zu denen auch Kriegsgewinne gehören), sondern die Lebensinteressen der übergroßen Mehrheit der Menschen in Einheit mit der Natur.
Helmut Kruse-Günter
Villingen-Schwenningen