Umwelt

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Leserbrief zum drohenden Atommüll-Endlager

2.10.2020 - Am 28. September hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ihren Zwischenbericht über die Suche nach einem Atommüll-Endlager veröffentlicht.

Von Helmut Kruse-Günter

Darin werden 54 Prozent der Fläche der Bundesrepublik erstmal als mögliche Gebiete genannt. In diesen Gebieten besteht der Untergrund aus Opalinus-Ton, Salz oder Granit. Der Bereich Rottweil – Schwarzwald-Baar – Heuberg ist hier auch ausgewiesen. In dem Lager sollen die bis zur endgültigen Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke im Jahr 2022 angefallenen 1900 Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll gelagert werden. Abgesehen davon, dass die Bürgerbeteiligung bisher sehr schlecht war – der BUND fordert zu Recht mehr Offenheit bei der Suche – wird uns doch Sand in die Augen gestreut: Die Lagerstätte soll eine Million Jahre sicher sein vor Verwerfungen und Wassereinbruch auf Grund von Rissbildung oder Ähnlichem. Gibt es auf der Erde eine solche Region, die sich so lange nicht verändert? Bisher gibt es nirgends ein sicheres Endlager für Atommüll. Zurecht weisen Schweizer Umweltschützer in Bezug auf ein mögliches Endlager in der Region Oberrhein nahe der deutschen Grenze darauf hin, dass der Rheinfall erst vor 20 000 Jahren entstanden ist. Das alles macht die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit notwendig. Die Lagerung des Atommülls muss den höchsten Sicherheitsstandards genügen. Und die Behälter müssen bei Schäden wieder rückholbar sein. Ein großer Erfolg des jahrelangen Protestes der Bevölkerung ist, dass das Lager Gorleben aus der Suche bisher ausgeschieden ist.