Kapitel III

Kapitel III

Die drohende globale Umweltkatastrophe - Wechselwirkung mit der globalen Klimaerwärmung

Die Waldvernichtung verschärft den »unnatürlichen«, vom Menschen verursachten Treibhauseffekt und wird ihrerseits durch die Klimaerwärmung vorangetrieben. Die Stiftung »Wald in Not« schreibt dazu:

»Höhere Temperaturen und weniger Niederschlag in der Vegetationszeit, mehr Hitzewellen, Dürreperioden, Starkregen und Nassschneefälle, häufigere Spät- und Frühfröste, stärkere Stürme und mehr gefräßige Schadinsekten: der Klimawandel wirkt sich direkt auf unsere Wälder aus. … häufiger vorkommende Extremereignisse … können zu Waldzusammenbrüchen, zum Absterben von Jungpflanzen und anderen plötzlichen Veränderungen führen.« (»Wald im Klimastress«, S. 12 und 14)

All diese Faktoren untergraben in dramatischem Tempo die Funktion der Wälder als Sauerstoffspender und CO2-Speicher. Jochen Flasbarth, Präsident des Bundesumweltamts, sagte in einem Interview am 22. Juni 2013:

»Es stimmt … dass in Deutschland mehr Holz geschlagen wird und der Wald seit 1990 als so genannte CO2-Senke schwächer wird. Damals nahmen unsere Wälder rund 70 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr auf. 2010 waren es nur noch rund 25 Millionen. Wenn dieser Trend nicht gestoppt wird, drohen unsere Wälder sogar zu einer Quelle für Treibhausgase zu werden.« (»Frankfurter Rundschau« vom 22. Juni 2013)

Die Wälder verwandeln sich also schleichend von CO2-Senken in CO2-Quellen. Die Masse des in den Wäldern der Erde gespeicherten Kohlenstoffs sank von 1990 bis 2010 um sieben auf 278 Milliarden Tonnen, ein Rückgang um 2,4 Prozent.

Die Ökologen Simon Lewis von der britischen University of Leeds und Paulo Brando vom Amazon Environmental Re-search Institute untersuchten die Auswirkungen der Dürren im Amazonasgebiet von 2005 und 2010.

»Laut den beiden Forschern absorbiert das Amazonasgebiet in den meisten Jahren 1,5 Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre. Dadurch verschwinden große Mengen des Gases, das weltweit durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht. Jedoch absorbierten die Wälder am Amazonas nach der Dürre von 2005 zwei Jahre lang kein CO2 mehr, vielmehr setzten sie aufgrund des Verrottungsprozesses der Bäume in den Folgejahren rund fünf Milliarden Tonnen CO2 frei.« (www.focus.de/wissen, Download vom 19. September 2013)

Verbindliche völkerrechtliche Abkommen über den Schutz der Wälder gibt es bislang nicht, lediglich jede Menge Absichtserklärungen auf den zahlreichen Umweltgipfeln. Nur der international wachsende und erbittert geführte aktive Widerstand der Massen, besonders in Ländern mit tropischem Regenwald, konnte bisher einer noch weitergehenden Vernichtung entgegenwirken.