RW 36

RW 36

Rezension von einer Genossin aus Gelsenkirchen

An Stefan Engel/Leiter RW-Redaktion

Lieber Stefan,

ich habe jetzt den RW 36 einmal gelesen und mit der Vorlage, die wir zur Antragsstellung erhalten hatten, verglichen. Ich muss sagen, da wurde durch die Antragstellung und die schöpferische Arbeit der Antragskomission, die wirklich schon sehr gute Vorlage noch einmal qualitativ deutlich höherentwickelt, präzisiert, die Polemik vertieft, z.T. neue und noch überzeugendere Zitate verwendet. Die kollektive Weisheit der Partei (und ihrer Verbündeten) ist – unter einer zielklaren Führung – einfach unübertroffen. Ein sehr guter, sehr überzeugender RW. Ich gratuliere dir noch einmal von Herzen für den nun sehr erfolgreich ausgetragenen ideologischen Kampf um diese RW-Ausgabe!

Die Einleitung hat an Präzision, Tiefgang und damit Überzeugungskraft gewonnen. Sie ist für alle Teile des RW 36-39 gültig. Darum wird sie dem Band RW 36 vorangestellt. Das ist richtig und betont den Gesamtzusammenhang. Sie beginnt jetzt mit der Einleitung der neuen historischen Umbruchphrase vom Kapitalismus zum Sozialismus mit der Neuorganisation der internationalen Produktion seit den 1990 er Jahren. Damit stellt sie sofort den Zusammenhang zu den RW 29-35 her. Einige konkrete Seiten wurden zugunsten der grundsätzlichen Ausrichtung gestrichen. Der rote Faden besteht im weltanschaulichen Kampf, der zur Auflösung des ideologisch-politischen Wirrwarrs in den Köpfen der Massen notwendig ist, und in dessen Zentrum der Kampf gegen den Antikommunismus in seinen verschiedenen Varianten und seine Wirkung in der kleinbürgerlich-antikommunistischen Denkweise steht.

Es ist richtig und ich freue mich, dass Willi Dickhuts kurze philosophische Schrift „Hegels `Logik` als Höhepunkt und Ende der klassischen Philosophie“ und damit seine Kritik an einer verbreitet einseitig negativen Beurteilung Hegels in der damaligen KPD/SED aufgenommen wurde. (Seite 31)

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Sehr gelungen ist auch an verschiedenen Stellen eine Vertiefung der wissenschaftlichen Polemik – so zu Adorno wenn gegen seine Aussage: „Das Ganze ist das Unwahre.“ jetzt polemisiert wird: „Damit erklärt er die Welt als nicht existent. Entsprechend könne es auch keine Theorie über das ganze Weltgeschehen geben, man könne höchstens Teilwahrheiten herausfinden.“

Oder wenn die Kriminalisierung der kommunistischen Freiheitsideologie nicht mehr als „die höchste Form des ideologischen Kampfs“, sondern treffend als „armseligste Form des ideologischen Kampfs der Bourgeoisie.“ qualifiziert ist.

Diese Angriffslust ist begeisternd und fordert heraus, selbst in diesen Angriffsmodus überzugehen.

Ich mache mich jetzt an das gründliche Studium des RW, aber es war mir wichtig, dir doch schon mal vorab zu sagen, dass das ein wirklich gelungenes Werk geworden ist.

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Herzliche Grüße

E.