Joachim Bauerle

Wohnort: Sömmerda

Listenplatz 13

Seit 1974, meinem 18. Lebensjahr, bin ich bei Mercedes. Die meiste Zeit habe ich in der Motorenmontage am Fließband gearbeitet. Seit 2019 bin in die Rente. Als erfahrener Arbeiter will ich zusammen mit Ihnen für radikale Änderungen kämpfen im Interesse der Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder! Das geht nicht allein. Dafür braucht es eine erfahrene Partei, die für Arbeiterinteressen steht. Das ist die MLPD.

Seit jeher beschäftigt mich ein grundlegender Widerspruch: Wir Arbeiter und Angestellten schaffen immer höhere Werte. Damit könnte man alle Menschen in dieser Welt gut versorgen. Derweil wachsen aber die Probleme.

2,5 Millionen Kinder leben in Deutschland an der Armutsgrenze. Altersarmut, Löhne in Kleinunternehmen, bei den Leiharbeitern und Werksverträglern, die kaum zu einem niveauvollen Leben reichen.Der Druck in den Produktionshallen und Büros steigt. Das geht auf Kosten der Gesundheit. Nach meinen Erfahrungen halten es wegen der psychischen Folgen, zum Beispiel durch kurzgetacktete Arbeitsschritte oder auch wegen körperlicher Schäden, wenige bis zum offiziellen Renteneinritt durch. Die verschärfte Ausbeutung der Arbeitskraft geht zu Lasten von Gesundheit und Familienleben. Ich weiß, wovon ich rede: Vor und nach meiner Wechselschichtarbeit habe ich gemeinsam mit meiner halbtags arbeitenden Frau zwei allergiekranke Kinder großgezogen.
Die Großaktionäre von Daimler als Bestandteil des Finanzkapitals häufen kaum vorstellbare Summen von Kapital an. Die Großaktionäre von Daimler, wie Kuwait oder andere Shareholder, investieren den Profit, den wir erarbeitet haben, unter anderem in den Krieg in Syrien im Kampf um Einflussgebiete für Rohstoffe und Märkte. So verlieren Arbeiterfamilien in Syrien ihre Lebensgrundlage und kommen als Flüchtlinge zu uns. Die Flüchtlinge und wir Arbeiter in Deutschland haben also den selben Gegner.

Bei meinen Besuchen bei Daimler-Kollegen in Südafrika habe ich Freunde gefunden. Sie werden unterdrückt und ausgebeutet wie wir. Es kommt darauf an, sich nicht spalten zu lassen.

Die Konzerne, ihre Regierungen sind darauf aus, dass wir gegeneinander kämpfen. Ich will aber nicht nur die Freundschaft zwischen den Völkern festigen, sondern, dass wir gegen diesen Kapitalismus / Imperialismus gemeinsam eine Front bilden. Dazu beteilige ich mich an der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz.

Ich habe jahrzehntelang auch Dieselmotoren gebaut. Nicht der Motor oder gar die Umweltschützer sind das Problem. Das Problem sind die Vorstände, die mit verbrecherischer Energie eine manipulierte Software eingesetzt haben, um sich einen Konkurrenzvorteil im Markt zu schaffen.

In der Firma und in der Öffentlichkeit habe ich mich dafür eingesetzt, dass diese Vorstände bestraft werden. Die Regierung Merkel und ihr Autominister Scheuer relativieren und decken die Verbrechen und wälzen das Problem auf die Autofahrer ab.

Die Konzerne sollen auf ihre Kosten die Fahrzeuge umrüsten. Technisch ist das kein Problem. Auch setze ich mich dafür ein, dass endlich für die Massenproduktion der Wasserstoff-Brennstoffzellen eine Anlauffabrik sowohl in Kölleda als auch in Untertürkheim gebaut wird. Wir Fließbandarbeiter, Techniker usw. von Mercedes könnten statt täglich 3000 Dieselmotoren genauso gut 3000 Wasserstoff-Brennstoffzellen produzieren – wenn man uns lassen würde! Im Gegensatz zur umweltbelastenden Batterietechnologie wären das Arbeitsplätze im Umweltschutz.

Gerade in der Umweltfrage zeigt sich, wie der Staat den Monopolen untergeordnet ist. Auch die Regierung Ramelow ließ ihnen mit zahlreichen „Investitionshilfen“ große Summen zukommen. So Steuererleichterungen für K+S KALI GmbH, die dafür Grundwasser und die Wera versalzen dürfen, zum Ausgleich aber keine Arbeitsplätze geschaffen, sondern vernichtet haben. Mit Hilfe des Staates sind sie zum weltweit größten Kali-Monopol aufgestiegen, dass weniger in Thüringen, als in aller Welt produziert und zum Beispiel in Chile verheerende Umweltschäden anrichtet.

Ich reise gerne mit meinem Wohnmobil in Deutschland und Europa. Denn ich mag es, Menschen und Länder kennenzulernen. In meiner recht großen Familie pflege ich die Kontakte untereinander. Die Hausarbeit teile ich mir mit meiner Frau, wobei ich an fünf Tagen die Woche koche.

Bei meinem Computer-Hobby beschäftige ich mich mit einem Debian-Linux als Betriebsystem. Das Markt-Diktat von Microsoft geht mir gegen den Strich. Hier will ich noch bemerken, dass wir uns gegen die Rechtsentwicklung der Regierung wenden müssen. Sie benützt die Fortschritte in Elektronik, Software und Telekommunikation zu einer immer engeren Überwachung der Bevölkerung. Das betrifft nicht nur die Vorratsdatenspeicherung, wer mit wem telefoniert hat. Es geht schon so weit, dass sie die Gesichtserkennung nutzen wollen und damit vollständig überwachen können, wer sich wo befindet. Wieviel Angst muss so eine Regierung vor ihrer Bevölkerung haben, wenn sie so was anstrebt? Die Regierung muss weg, die Rechtsentwicklung gestoppt werden, die Arbeiteroffensive für den echten Sozialismus gefördert werden.

Dazu gehören Arbeiter in die Politik. In dieser Politik sehe ich mich darin verpflichtet, mit den Arbeitern und Angestellten, mit der Masse der Frauen, Jugend, Kleingewerbertreibenden und Bauern für eine lebenswerte Zukunft zu kämpfen. Die kann es im Kapitalismus nicht geben. Deshalb stehe ich für eine sozialistische Alternative, wo alle Errungenschaften der Menschheit zum Wohl der Einheit von Mensch und Natur eingesetzt werden und nicht für den Profit. Dafür müssen auch die Lehren aus Schwächen und Fehlern im sozialistischen Aufbau gezogen werden.

Dazu verpflichte ich mich, und auch entsprechend den Kandidatengrundsätzen der Internationalistischen Liste / MLPD im Falle einer Wahl keine persönlichen Vorteile anzunehmen.