5. Weichensteller für die Partei neuen Typs
Willi Dickhut stellte die Weichen, dass zusammen mit anderen und führend Stefan Engel ein wahres Kunststück gelang: nach dem revisionistischen Verrat der alten kommunistischen Parteien und aus den Wirren der kleinbürgerlichen ML-Bewegung der BRD eine marxistisch-leninistische Partei neuen Typs zu formen. Das war ein harter Kampf um die proletarische Linie, um die Orientierung auf die Arbeiterklasse und gegen Eitelkeiten einzelner selbsternannter Führer. Überheblichkeit und kleinbürgerlicher Führungsanspruch, Arroganz, Sektierertum und Massenfeindlichkeit, Opportunismus und Pragmatismus, Dogmatismus und Revisionismus waren unvereinbar mit einer solchen marxistischleninistischen Arbeiterpartei.
1982 konnte die MLPD gegründet werden. 37 Jahre lang führte Stefan Engel als Vorsitzender ihren Aufbau. Als wesentliche Schlussfolgerung aus dem revisionistischen Verrat erarbeitete Willi Dickhut mit seinen Büchern zur dialektischen Methode, so der Nummer 6 der Reihe REVOLUTIONÄRER WEG, Nummer 24 »Die dialektische Einheit von Theorie und Praxis«, der »Geschichte der MLPD«, der Nr. 15 der Reihe REVOLUTIONÄRER WEG »Kampf dem Liquidatorentum « und dem Buch »Sozialismus am Ende?« Grundlagen der Lehre von der Denkweise. Die zentrale Aussage lautet: »Mit einer kleinbürgerlichen Denkweise kann eine proletarische Partei zugrunde gerichtet werden! Mit einer kleinbürgerlichen Denkweise lässt sich der Sozialismus nicht aufbauen! Mit einer kleinbürgerlichen Denkweise kann man die sozialistische Gesellschaft zerstören!« 5. Die Lehre von der Denkweise wurde von der MLPD ausgehend von dem Buch von Stefan Engel »Der Kampf um die Denkweise in der Arbeiterbewegung«, der Nummer 26 des Theoretischen Organs REVOLUTIONÄRER WEG, schöpferisch weiterentwickelt, zusammengefasst und auf die heutigen Fragen angewandt. Die Frage der Denkweise hat seitdem noch erheblich an Bedeutung gewonnen. Die kleinbürgerliche Denkweise nimmt scheinbar eine kritische Haltung zum Kapitalismus ein, während sie ihn zugleich gegen jede gesellschaftliche Alternative verteidigt. Inzwischen macht sich die Regierung ein ganzes System der kleinbürgerlichen Denkweise als hauptsächliche Regierungsmethode zunutze. Damit fertigzuwerden ist die Grundlage, dass die Massen ihre Entscheidung für den Weg des proletarischen Klassenkampfs treffen.
Als Lehre aus der revisionistischen Entartung ehemals kommunistischer Parteien griff Willi Dickhut den Gedanken Lenins von der Notwendigkeit unabhängiger Kontrollkommissionen wieder auf. Nach diesem Vorbild baute er die unabhängige Zentrale Kontrollkommission in der MLPD auf und übernahm deren Leitung noch vor der Parteigründung von 1972 bis 1976. Er prägte das System der Selbstkontrolle der Partei: die Kontrolle von unten durch die Mitglieder, die Selbstkontrolle der Kader und die Kontrolle von oben durch die ZKK. Fest überzeugt war er davon, dass gerade die Leitungen und führenden Genossen unabhängig kontrolliert werden müssen. In der Leitung der ZKK entwickelte er eine ebenso konsequente wie helfende dialektische Kaderarbeit. Seine minutiöse Taktik im Kampf gegen das Liquidatorentum6 war eine Erziehungsarbeit dafür, dass die MLPD seit ihrer Parteigründung kein Liquidatorentum und keine Spaltung verzeichnen musste.
Willi Dickhut erzog die Genossinnen und Genossen, jede Tätigkeit als bewusste Anwendung der dialektischen Methode zu fassen. Stefan Engel entwickelte das unter anderem mit zwölf Semestern zur bewussten Anwendung der dialektischen Methode weiter. So hat sich die MLPD die Arbeit auf Grundlage der proletarischen Denkweise erkämpft.
Als dialektische Negation der Frauenarbeit der KPD entwickelte Willi Dickhut den Gedanken, überparteiliche Selbstorganisationen der Masse der Frauen zu fördern. Mit der Lehre von der Denkweise richtete die MLPD ihre Arbeit allseitig darauf aus, überparteiliche Organisationsformen zu fördern. In ihnen lernen die Massen mithilfe der Überzeugungsarbeit der Marxisten-Leninisten, ihre Sache in die eigene Hand zu nehmen, organisiert zusammenzuarbeiten und eine selbstständige Kraft im Kampf um die Befreiung der Menschheit zu werden. Das war eine Grundlage dafür, den marxistisch-leninistischen Jugendverband als Lebensschule der proletarischen Denkweise für die Masse der Jugend auszurichten. Das ganze Leben Willi Dickhuts durchzog, jüngere Genossinnen und Genossen und vor allem Arbeiterkader auszubilden: als Kaderverantwortlicher in der KPD oder im Aufbau der MLPD, wo er bewusst nie leitende Funktionen übernahm. Besonders die Jugend und die Kinder lagen ihm am Herzen.