„Präventiver Unterbindungsgewahrsam“
Unter Kaiser Wilhelm II. wurde erstmals in Deutschland die „Schutzhaft“ gegen Kriegsgegner und Revolutionäre eingeführt.
In der Diktatur des Hitler-Faschismus saßen Hunderttausende bis zum Kriegsende bzw. bis zu ihrem Tod in „Schutzhaft“. Viele Kommunisten kamen nach dem Zuchthaus in weitere „Schutzhaft“ in die Konzentrationslager. Heute wird das lateinisch (prävenire = zuvorkommen) umschrieben – aber der Inhalt ist derselbe: Willkürliche Verhaftungen nur aufgrund der Gesinnung ohne Gerichtsurteil oder -prüfung, meist auch ohne Anwalt.
Rosa Luxemburg, 1871–1919
Führerin der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung mit polnischer
Herkunft, unter anderem im Kampf gegen den I. Weltkrieg; Mitgründerin der Spartakus-Gruppe 1916; Haft und Schutzhaft vom 18. Februar 1915 bis zum 8. November 1918, Mitgründerin der KPD am 31. Dezember 1918/
1. Januar 1919. Am 15. Januar 1919 von reaktionären Freikorps in Berlin ermordet.
Wolfgang Schäuble
Ex-Innenminister und heutiger Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble warf im Spiegel schon 2007 die Frage auf, ob man nicht „Gefährder wie Kombattanten1 behandeln und internieren“ könne und ob es nicht Regelungen „bis hin zu Extremfällen wie dem sogenannten Targeted Killing“, also gezielten Tötungen, geben müsse. (Spiegel, 7. 7. 2007)