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1.3. Die Rivalität der imperialistischen Mächte China und USA

Gleichzeitig mit dem Ukrainekrieg entfaltet sich ein heftiger Kampf zwischen den USA und China um die Vorherrschaft im Indopazifik. Die US-Zeitschrift Foreign Policy schreibt am 18. Februar 2022, kurz vor Beginn der imperialistischen Aggression Russlands: »Washington muss sich auf Krieg sowohl gegen Russland als auch gegen China vorbereiten«.[14]

In einer Rede im März 2022 behauptete US-Präsident Joe Biden, der Krieg in der Ukraine ordne sich ein in den »großen Kampf … zwischen Demokratie und Autokratie, zwischen Freiheit und Unterdrückung, zwischen einer regelbasierten Ordnung und einer Ordnung, die von roher Gewalt beherrscht wird.«[15]

Dabei ist die von Biden gepriesene »regelbasierte Ordnung« nichts anderes als die Diktatur des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals unter Führung der USA im Zusammenwirken mit seinen westlichen Verbündeten.

Der stellvertretende chinesische Außenminister Le Yucheng bezog sich auf den Ukrainekrieg, als er im März 2022 warnte:

»Die Indopazifik-Strategie (der USA) ist genauso gefährlich wie die NATO-Strategie der Osterweiterung in Europa. Wenn sie nicht unter Kontrolle gebracht wird, würde sie unvorstellbare Konsequenzen haben und die Asien-Pazifik-Region in den Abgrund stürzen.« [16]

China hat zur Absicherung seines Weltmachtstrebens mittlerweile die zahlenmäßig weltgrößte Armee aufgebaut. Das Militärbündnis »Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit« unter Führung der Atomwaffenmächte China und Russland richtet sich vor allem gegen den Einfluss der NATO.