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Menschenwürdige Rente unbezahlbar oder unverzichtbar?

Von 2007 bis 2017 stieg der Anteil der von Armut betroffenen Rentner von 14 Prozent auf 19,5 Prozent – laut amtlicher Statistik. In Wahrheit liegt er weit höher: 48 Prozent aller Rentner müssen mit einer Rente auskommen, die unter 814 Euro liegt. Davon sind fast zwei Drittel Frauen. Zwischen West- und Ostdeutschland gibt es 12 Prozent Rentenunterschied – und das 30 Jahre nach der Wiedervereinigung!

Genauso wie der Umgang mit der Jugend ist auch der Umgang mit Älteren Indikator für das Menschenbild eines Gesellschaftssystems. Für den Kapitalismus zählt der Mensch nur, insoweit seine Arbeitskraft ausgebeutet werden kann. Karl Marx wies darauf hin, dass der Arbeiter die „freie Zeit“ seines Lebens stets dem Kapitalisten abringen muss.

Je länger und intensiver der Kapitalist seinen Arbeiter ausbeuten kann, desto besser aus seiner Sicht. Und wenn er nicht mehr arbeiten kann, soll er gefälligst möglichst wenig kosten.

Entsprechend forderte das „Institut der deutschen Wirtschaft“ im Namen der Monopole schon 2016 ein Renteneintritts­alter von 73 Jahren. Viele können aber nach jahrzehntelanger schwerer Arbeit körperlich oder psychisch nicht einmal bis 65 durchhalten, geschweige denn noch länger.
Gleichzeitig sacken sich Top-Manager oft mit hoher krimineller Energie Pensionen von mehreren Tausenden Euros täglich ein – von den Reichtümern, die die Arbeiter erwirtschaftet haben.

Die Pflege älterer Menschen wird wie selbstverständlich auf die Familien, vor allem die Frauen abgewälzt.

Wir meinen: diese kapitalistische Gesellschaft verletzt die Würde des Menschen. Das ist für uns nicht zu akzeptieren, das muss sich grundsätzlich ändern.