Frauentag
8. März: Acht gute Gründe für den Kampftag zur Befreiung der Frau
Auf der ganzen Welt zeigen Frauen am Internationalen Frauentag ihre Stärke und Organisiertheit – ganz im Sinne seiner Initiatorin, der Kommunistin Clara Zetkin.
Sie rief den Frauen zu: „Ganz verkehrt wäre es, wenn auch nur eine von euch denken würde, ich bin ja nur ein schwaches Weib. Eine jede von euch muss denken, dass es ausgerechnet auf ihre eigene Mitarbeit ankommt.“ Der 8. März steht dieses Jahr im Zeichen existenzieller menschheitsgefährdender Krisen: der akuten Gefahr eines atomaren Dritten Weltkriegs und einer begonnenen globalen Umweltkatastrophe. Die Aktionen am Internationalen Frauentag müssen sich einreihen in den aktiven Widerstand dagegen und dabei die besonderen Anliegen der Frauen einbringen. Für jede Frau und auch für Männer gibt es viele gute Gründe, diesen Tag als gemeinsamen Kampftag für die Befreiung der Frau zu begehen.
1. Wir wollen unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder nicht für imperialistische Kriege opfern
Laut Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung soll eine „feministische Außenpolitik“ Frauen und Mädchen besonders „vor sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt“ schützen. Mit der immer offeneren Beteiligung am Ukrainekrieg sorgt die Regierung für das genaue Gegenteil. Für die Frauen in der Ukraine, aber auch in Russland, bedeutet er unendliches Leid, Flucht und systematische Gewalt als Kriegswaffe. Deshalb stellt die grüne Außenministerin Annalena Baerbock in ihren neuen Leitlinien zur „feministischen Außenpolitik“ schon mal klar, dies halte „keine Zauberformel bereit“. Die Frauenbewegung kann sich aber mit der Gesetzmäßigkeit, dass Imperialismus Krieg bedeutet, niemals abfinden. Am 8. März muss deutlich werden: Für diesen von beiden Seiten ungerechten Krieg keine Frau und keinen Mann!
2. Die Mutter Erde vor dem Untergang in der globalen Umweltkatastrophe retten
Die begonnene globale Umweltkatastrophe entzieht bereits heute Millionen Frauen die Lebensgrundlage und erschwert ihren Alltag. 80 Prozent der aus Umweltgründen vertriebenen Menschen sind jetzt schon Frauen mit ihren Kindern. Die Frauen sind eine bedeutende Kraft im Kampf zur Rettung von Mutter Erde.
3. Wachsende Alltagsprobleme: Die Ursachen gemeinsam überwinden
KiTa mal wieder geschlossen; Stress ohne Ende auf der Arbeit; tägliche Jagd nach Sonderangeboten; der Vater vorzeitig aus der Klinik entlassen; Medikamentenmangel in den Apotheken ... Die herrschende bürgerliche Staats- und Familienordnung schiebt die Verantwortung für den Erhalt des menschlichen Lebens den privaten Einzelfamilien zu, wo sie zumeist bei den Frauen landet. Das kann durch noch so gutes individuelles Management oder Arbeitsaufteilung zwischen Mann und Frau in den Familien nur begrenzt gelöst werden. Die Krise der bürgerlichen Familienordnung kann nur mit dem Kapitalismus überwunden werden. In einer sozialistischen Gesellschaft werden Hausarbeit und Kindererziehung schrittweise zu öffentlichen Aufgaben.
4. Der besonderen Unterdrückung, Sexismus und Gewalt an Frauen weltweit den Kampf ansagen
Bestandteil der Rechtsentwicklung vieler Regierungen sind fundamentale Angriffen auf Frauenrechte, wie die Verschärfung der Gesetze gegen Schwangerschaftsabbruch. Das fordert breiten Widerstand heraus, bis hin zur revolutionären Gärung im Iran. In Deutschland will die faschistoide AfD mit der „deutschstämmigen, heterosexuellen Kleinfamilie“ den Erhalt des „deutschen Staatsvolkes“ sichern. Die Masse der Frauen will sich aber nicht vor den Karren eines solchen völkisch-nationalistischen Familienbilds spannen lassen. Zum 8. März gehört deshalb die Absage an jede nationalistische Spaltung der international zusammengesetzten Frauenbewegung.
5. Frauenbewegung und Arbeiterbewegung gehören zusammen
DIHK1-Präsident Peter Adrian ist Rechenkünstler: „Wenn alle Frauen, die aktuell in Teilzeit beschäftigt sind, durchschnittlich zwei Stunden am Tag länger arbeiten würden, würde das so viel bringen wie 500.000 Arbeitskräfte.“ Solche Art von „Gleichberechtigung“ ist ganz nach dem Geschmack des Kapitalistenchefs. Die Frauen arbeiten so lange wie die Männer – aber für durchschnittlich 18 Prozent weniger Lohn.
Die Krankenhausgesellschaft NRW will die Zahl der Kliniken von derzeit 358 im ganzen Bundesland auf nur noch 83 herunterfahren. Ein Kahlschlag ohnegleichen, der den Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und eine ausreichende Gesundheitsversorgung herausfordert. Die mittlerweile kampferprobten Klinikbeschäftigten – vorwiegend Frauen – werden das nicht hinnehmen. Die Arbeiterinnen in Fabriken oder im Gesundheits- und Erziehungswesen erweisen sich immer mehr als Rückgrat der kämpferischen Frauenbewegung.
6. Die eigenständige Frauenbewegung stärken
Die Überparteilichkeit der Frauenbewegung in der Bandbreite von Religion bis Revolution ist ein entscheidender Trumpf im Kampf für die Befreiung der Frau und für eine befreite Gesellschaft. Das soll mit der Förderung spalterischer Einflüsse des Antikommunismus, des Postmodernismus und des kleinbügerlichen Feminismus verhindert werden. Die kämpferische Frauenbewegung stärkt sich, wenn sie im weltanschaulichen Kampf damit fertig wird.
7. Den dialektischen Materialismus zu eigen machen
Verschiedenste Schattierungen der bürgerlichen Weltanschauung zielen darauf ab, die Frauenbewegung zu entwaffnen und im Rahmen des kapitalistischen Systems gefangen zu halten. Der dialektische Materialismus, die Weltanschauung des wissenschaftlichen Sozialismus, hilft, all das zu durchschauen. Die MLPD wendet ihn in ihren Büchern wie dem neu erschienenen, „Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft“, schöpferisch an. Mehr dazu auf Seite 32/33.
8. Befreiung der Frau – in einer sozialistischen Gesellschaft möglich
Die doppelte Ausbeutung und Unterdrückung der Masse der Frauen gehört zum Kapitalismus wie das unersättliche Profitstreben. Damit sie genauso wie Kriege und Umweltzerstörung ein- für allemal der Vergangenheit angehört, braucht es eine internationale Revolution für die vereinigten sozialistischen Staaten der Welt. Die solidarische Diskussion darüber muss am 8. März breiten Raum einnehmen. Für dieses Ziel steht die MLPD. In ihr wird die Förderung von Frauen großgeschrieben.