Presseerklärung

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Corona-Hotspots Großbetriebe: Inzidenz bis über 16.000! Kritik an zweierlei Maß und Heuchelei

Trotz immer neuer Verschärfungen und Beschränkungen im sozialen Leben der Massen entwickelt sich die Corona-Pandemie in Deutschland weiter dramatisch.

Corona-Hotspots Großbetriebe: Inzidenz bis über 16.000! Kritik an zweierlei Maß und Heuchelei

„Das wird sich auch nicht ändern", so Monika Gärtner-Engel von Zentralkomitee der MLPD, „solange die industrielle Produktion und der Maximalprofit der Großkonzerne für die Regierung wie eine heilige Kuh behandelt wird." Sie erinnert:

„Seit Beginn des Krisenmanagements argumentiert die MLPD entschieden für Gesundheitsschutz und entsprechend strikte Auflagen in den Konzernen und Betrieben von Industrie, Logistik und Handel. Während sich in allen Bereichen Auflagen und Sanktionen – teils unsinnigster Art – jagen, hat die Regierung für Konzerne und Banken nur leise Anfragen und untertänigste Bitten übrig. Hier wird weiter mit dem Leben und der Gesundheit Hunderttausender gespielt." In den industriellen Großbetrieben wird weiter - oft ohne den notwendigen Gesundheitsschutz - eng beieinander zusammengearbeitet. Aktive Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, wie die Mitglieder der MLPD und andere vertrauenswürdige Kollegen berichten, dass jeder Schritt vorwärts im Gesundheitsschutz in den Betrieben aktiv erkämpft werden musste, es jedoch weiterhin Abteilungen und einzelne Betriebe mit einer Infektionsrate von über 16 % gibt – das entspräche einer Inzidenz von über 16.000.1 Die nationale Zahl liegt im Dunkeln, weil keine Stelle erfasst, wie viele Infizierte es in Großbetrieben gibt bzw. wie viel Infektionen vom Arbeitsplatz stammen.

Im November arbeiteten nur 14 % im Home-Office, während es im April noch 27 % waren. Nach einer aktuelle Studie bedeutet ein Prozentpunkt mehr Beschäftigte im Home-Office 4-8 % weniger Coronainfektionen2. Nachdem die Analysen und Forderungen der MLPD ignoriert oder gebetsmühlenartig antikommunistisch belegt wurden und Corona seit zehn Monaten in Deutschland wütet, nähern sich jetzt auch bürgerliche Politiker, wenn auch im Schneckentempo, dem Thema. Bodo Ramelow (Linke), Karin Göring-Eckardt (Grüne) oder auch Katja Kipping (Linke) fordern wenigstens irgendwelche verbindlichen Regelungen für die Betriebe. "Da kann ich nur sagen: das fällt ihnen ja früh ein ... Außerdem vermisse ich jede Art von Selbstkritik, warum die bekannten Kritiken der MLPD und aus den Betrieben geflissentlich ignoriert wurden", so Monika Gärtner-Engel weiter. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Rainer Dulger, erklärte gar jede Einschränkung in den Betrieben wäre „absurd". Und Wirtschaftsminister Peter Altmaier verwahrt sich dagegen „in die betriebliche Praxis hineinzudirigieren". Tief in das soziale Leben der Massen einmischen, die Leute gängeln, Winter-Spaziergänge als Corona-Hotspots diffamieren, Kleinbetriebe und Soloselbständige in den Ruin treiben – das ist für die Regierung dagegen kein Problem. Als treue Dienstleisterin der Monopole weigert sie sich aber strikt, die 'unternehmerische Freiheit' auch nur sanft anzutasten.

Monika Gärtner-Engel kritisiert auch, dass die Arbeiter in der Großproduktion mit als letzte geimpft werden sollen. Die MLPD fordert in ihrer Impfstrategie, dass gerade hier sofort Impfungen notwendig sind, um der Pandemie Einhalt zu gebieten.

Dass es in mehreren Betrieben inzwischen verschiedene Schutzmaßnahmen gibt, ist einer ganzen Reihe von selbstständigen Initiativen bis hin zu Kampfaktionen seit dem Frühjahr zu verdanken, bei der die MLPD mit vorne dran stand. "Natürlich sind wir auch nicht dafür, die Produktion völlig stillzulegen. Aber es ist notwendig, die Taktzeiten herunterzusetzen, in jeder Stunde fünf Minuten Pause aufgrund der Sonderbelastung zu machen oder auch die Arbeitsprozesse umzuorganisieren zur Einhaltung der Abstandsgebote, Schichten zu entzerren und zu verkürzen etc.. Außerdem müssen die Löhne in Quarantänezeiten voll bezahlt werden." so Monika Gärtner-Engel.

Gerne können wir Pressevertretern vertrauliche Informationen aus Betrieben zur Verfügung stellen oder auch – unter strikter Wahrung des Informantenschutzes – Kontakte in Betriebe herstellen.