Weltweit
Hunderttausende auf der Straße – Rebellion gegen Rassismus, Faschismus und Antikommunismus
Trauer, Wut und Empörung über den kaltblütigen rassistischen Mord an George Floyd durch die US-Polizei trieben gestern weltweit hunderttausende auf die Straße.
In Deutschland kamen in München 25.000 statt der angemeldeten 200, in Köln, Berlin, Hamburg waren es an die 15.000, in Frankfurt 8.000, in Düsseldorf je nach Quelle bis zu 35.000. Durchgängig sind die Proteste von der Jugend geprägt. Ein Rebell aus Köln berichtet begeistert: „Außer bei Fridays for Future habe ich noch nie so viele Jugendliche auf einmal gesehen.“
Acht Minuten und 46 Sekunden wurde vielerorts geschwiegen. So lange kniete ein US-Polizist auf seinem Nacken, solange kämpfte George Floyd gegen den Erstickungstod. Die Vorstellung einiger Anmelder, „silent“ Demos - also stillen Protest - zu machen, setzte sich aber nirgends durch. Die Proteste waren bunt und laut. Ein schwarzer Jugendlicher berichtet: „Wir haben alle schon Rassismus erlebt und geschwiegen. Jetzt nicht mehr!“
Der Kampf gegen Rassismus war überall Hauptanliegen. Doch mindestens genauso vielfältig war das Diskussionsinteresse darüber hinaus. In den Protesten entlädt sich eine angestaute Empörung über die schreienden Ungerechtigkeiten im Imperialismus sowie die Entschlossenheit, Rassismus nicht mehr als "Normalität" zu akzeptieren. Was ist das für ein Gesellschaftssystem, in dem ein Rassist im weißen Haus regiert? Die USA stellen sich als „Anführer der zivilisierten Welt“ dar, während die häufigste Todesursache für junge schwarze Männer in den USA Polizeigewalt ist. Keine schwarze Familie, in der nicht schon die Kinder lernen, wie sie lebend aus einer Polizeikontrolle kommen.
Der Rassismus ist ein Symptom der kapitalistischen Klassengesellschaft. Er ist eine Methode, die Massen, die Arbeiter und Unterdrückten zu spalten, die Herrschaft einer winzigen Minderheit über die Mehrheit zu legitimieren und mit Gewalt aufrechtzuerhalten.
Der Jugendverband REBELL hat vielerorts die Proteste initiiert und Demos angemeldet. Über seine Beteiligung an den Großdemos hinaus war ihm vor allem wichtig, den Protest auch in viele andere Städte und Orte zu tragen. In Gelsenkirchen versuchte die Polizei allen Ernstes, den Protest auf 15 Teilnehmer zu begrenzen. Der REBELL setzte sich dagegen durch. 40 feste Teilnehmer, 150 auf dem Platz, protestierten also in Gelsenkirchen-Buer. In Erfurt versammelten sich auf Initiative des REBELL 50 Demonstranten, wurden über 300 Leute erreicht. In den nächsten Tagen organisiert der REBELL Proteste in weiteren Städten wie Bochum, Köln, Braunschweig.
Eine gesamtgesellschaftliche Krise
Die Rebellen berichten durchweg von großem Interesse an grundsätzlichen Diskussionen. Mit Beginn der Corona-Krise war die antikapitalistische Tendenz zeitweise überlagert. Sie bricht sich jetzt wieder Bahn. Überall diskutierten Rebellen und MLPD-Vertreter, dass wir in den USA Vorboten einer gesamtgesellschaftlichen Krise des Imperialismus erleben. 40 Millionen wurden durch die Weltwirtschaftskrise arbeitslos. Die Arbeiterklasse, in der Mehrheit Schwarze, erkrankt und stirbt überdurchschnittlich an der Corona-Pandemie, die Kriegsgefahr wächst.
Die aufstandsähnlichen Massenproteste im Kernland des Imperialismus sind ein Signal, den Kampf gegen den Kapitalismus insgesamt aufzunehmen. Eine sozialistische Gesellschaft war noch nie so allseitig materiell vorbereitet. Warum wird nicht international an einem Strang nach einem Corona-Impfstoff geforscht? Weil die kapitalistische Profitlogik über Leichen geht. Überall gewann der REBELL neue Kontakte und lernte eine Menge interessierte Jugendliche kennen, die sich teilweise noch direkt auf der Demo organisiert haben.
Gib Antikommunismus keine Chance!
Die Herrschenden sind weltweit von einer Angst getrieben. Ein ehemaliger CIA-Agent wird in der Süddeutschen Zeitung zitiert: „Wir müssen aufpassen, dass die Menschen nicht das Vertrauen in den Staat verlieren.“ Donald Trump kriminalisiert die berechtigten Proteste, bezeichnet sie als „linksextrem“ und will die "Antifa" als terroristisch einstufen. Trump tönt schon seit Jahren, er werde verhindern, dass die USA jemals sozialistisch würden.
MLPD und REBELL sind mit vielen anderen Teil der Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“ Sie richtet sich gegen die „vier Geißeln“ der Menschheit: Antikommunismus, Rassismus, Faschismus und Antisemitismus. All das ist Teil der bürgerlichen Ideologie zur Aufrechterhaltung einer überlebten Klassengesellschaft.
MLPD und REBELL stehen für das kommunistische Freiheitsideal. Der Wunsch Vieler, dass es keine Menschen erster, zweiter oder dritter Klasse geben darf, dass sich keiner über den anderen erhebt, keiner das Recht hat, andere auszubeuten - all das werden wir in einer kommunistischen, klassenlosen Gesellschaft erkämpfen.
Proteste gehen weiter
Der 6. Juni 2020 war ein beeindruckender Höhepunkt für eine internationale Rebellion gegen Rassismus, Faschismus und Antikommunismus. Die Proteste gehen weiter. So am nächsten Dienstag zur Beisetzung von George Floyd - und am 28. August ist ein großer Marsch auf Washington geplant. Der REBELL wird die Initiative ergreifen, an diesem Tag auch in Deutschland angemessene gemeinsame Aktionen durchzuführen. Macht mit bei REBELL und MLPD, beim Kampf für eine von Ausbeutung und Unterdrückung befreite Welt!