Lenin

Lenin

Lenin – Friedenskämpfer

In antikommunistischen Hasstiraden wird Lenin als kriegslüstern verleumdet. „Er war ein Schreibtischtäter, an seiner „Feder klebte Blut“ heißt es in einem Artikel der Gelsenkirchener WAZ vom 10.3.20 und Lenin sei „persönlich-politisch verantwortlich für Gewaltexzesse“.

Von Anna Bartholomé
Lenin – Friedenskämpfer

Wenn Lenin für irgendetwas persönlich-politisch verantwortlich war, dann nicht zuletzt für den konseqentesten Kampf für den Frieden.

“Proletarier aller Länder vereinigt euch!“ Das ist die Grundaussage des proletarischen Internationalismus, wie sie Karl Marx und Friedrich Engels mit dem Kommunistischen Manifest zur weltumspannenden Losung machten. Die von Friedrich Engels mitbegründeten II. Internationale rief angesichts des drohenden I. Weltkriegs zwischen den konkurrierenden imperialistischen Mächten die Völker auf, einen Krieg mit allen Mitteln zu verhindern oder, falls das nicht gelingen würde, den Kriegsausbruch mit revolutionären Aktionen zu beantworten. „Kein Arbeiter darf auf seinen Klassenbruder im anderen Land schießen“ war die gemeinsame Losung, der sich auch die damalige SPD anschloss.

Doch als 1914 der imperialistische Weltkrieg ausbrach, verwandelte sich in deren Führung ihr Opportunismus in Sozialchauvinismus. Die meisten Führer der Internationale aus fast allen sozialdemokratischen Parteien schlossen mit ihren Regierungen einen imperialistischen Burgfrieden. Die SPD bewilligte die Kriegskredite für das imperialistische deutsche Kaiserreich – gegen die Stimme von Karl Liebknecht. Sie ließen es zu, dass unter der betrügerischen Losung der »Vaterlandsverteidigung« Millionen Proletarier gegeneinander in das imperialistische Gemetzel gejagt und für die Großmachtinteressen ihrer Regierungen geopfert wurden.

Nur die russischen Bolschewiki unter Lenins Führung hielten am proletarischen Internationalismus fest und traten für die Umwandlung des Kriegs zwischen den Völkern in einen Krieg gegen die imperialistische Herrschaft ein.

Sie entfalteten eine rege internationale Tätigkeit zum Zusammenschluss der revolutionären Linken, die, wie die »Spartakusgruppe« in Deutschland um Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, die die rote Fahne hoch hielten.

Doch am 9. Oktober 1918 musste Lenin feststellen:

'Das größte Unglück und die größte Gefahr für Europa bestehen darin, daß es dort keine revolutionäre Partei gibt.' (Lenin, Werke, Bd. 28, S. 102)

In Russland selbst – in dem die Partei weitsichtig unter schwierigsten Bedingungen unter Führung von Lenin aufgebaut worden war – galten die allerersten Dekrete der siegreichen Oktoberrevolution - neben der Verteilung des Landes an die armen und landlosen Bauern – dem Frieden!

Das Dekret über den sofortigen "Frieden ohne Annexionen und Kontributionen" wurde bereits am 8. Oktober 1917 erlassen. Es war besonders das imperialistische Deutschland, das den Krieg vom Zaun gebrochen hatte und jetzt den Friedensschluss verweigerte. Der deutsche Imperialismus hoffte, den Krieg zu seinen Gunsten fortsetzen zu können. Auch Leo Trotzki, der für die Bolschewiki mit den Friedensverhandlungen beauftragt war, zögerte ein Abkommen hinaus – bis er abberufen wurde. Erst im März 2018 kam es zum Frieden von Brest-Litowsk, bei dem Russland große Verluste von Menschen und Gebieten bewusst hinnahm, um den von den Massen ersehnten Frieden zu erreichen. Aber zugleich stärkte der entschiedene Friedenswille Lenins und der Bolschewiki den Kampf der kriegsmüden Massen in ganz Europa mit ihrer Losung für Brot und Frieden.

Die folgenden Jahrzehnte haben bewiesen, dass in Russland nicht nur die proletarische Revolution siegen, sich gegen erbitterte Feinde verteidigen konnte, sondern dort auch das erste sozialistische Land der Welt aufgebaut und später dem Hitler-Faschismus die entscheidende Niederlage beigebracht werden konnte.

Damit wurde die sozialistische Sowjetunion zur wichtigsten Friedensmacht in der Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Anna Bartholomé