Presseerklärung
Brisante Enthüllungen aus Italien – Ist die Profitwirtschaft ein Grund für die vielen Corona-Toten in Italien?
Heute berichten die Medien, dass trotz Corona 53 Prozent der Beschäftigten in den Betrieben arbeiten müssen. Und das, obwohl das oft keine gesellschaftlich zwingend notwendigen Bereiche betrifft. Zudem werden dort Mindestabstand und Hygieneschutzmaßnahmen oft nicht eingehalten. Das hat die MLPD schon in ihrem Sofortprogramm vom März kritisiert und durchgreifende Schutzmaßnahmen besonders für die Arbeiterinnen und Arbeiter gefordert.
Die Parteivorsitzende der MLPD, Gabi Fechtner, weist darauf hin: „Wir haben mittlerweile exklusiv ausführliches Material aus Italien erhalten. Sicherlich gibt es verschiedene Gründe für die besondere Ausbreitung des Virus dort. Es macht aber auf jeden Fall deutlich, dass besonders die Industriezentren in Norditalien ein Hort der explosiven Ausbreitung des Coronavirus waren. Aus reinen Profitgründen ließen viele Konzerne dort die Arbeit so lange weiter laufen, bis sie unter anderem durch eine Streikwelle gestoppt wurden. Die nötigen Gesundheitsmaßnahmen wurden durch Regierung und Monopole offenbar gerade in diesen Regionen nicht vorgenommen, damit die Produktion nicht gestört wird."
In dem Material der Gewerkschaft SI Cobas aus Italien heißt es: „Die hohe Zahl von Todesopfern ist auf das schlechte Krisenmanagement der Regierung, des Gesundheitswesens und des Katastrophenschutzes zurückzuführen (nur die schwer Kranken wurden getestet, ihre Kontakte der letzten Tagen wurden weder gesucht noch isoliert). Verschärft wurde das durch die Rücksichtnahme der Regierung auf die Unternehmer, die sich gegen die Schließung nicht unbedingt notwendiger Unternehmen gewehrt haben."
Exklusiv berichtet ein Vertreter von SI Cobas gegenüber rote-fahne-news: „Viele Manager und Techniker aus der besonders betroffenen Provinz Bergamo reisten täglich hin und her. Einige von ihnen zogen sich das Coronavirus zu und verbreiteten es. Aber der Druck der Industriellen war so stark, dass Val Seriana nicht zur 'roten Zone' erklärt wurde und das dort nach Bekanntwerden der Ansteckung noch einige Wochen lang weitergearbeitet und Handel betrieben wurde ... . Gier und Profit gegen Leben: Das ist die wahre Geschichte, warum Italien (bisher) am stärksten betroffen ist." (Link)
Anliegend eine Grafik, die den Zusammenhang zwischen der Produktionstätigkeit und der Verbreitung des Corona Virus in Italien belegt.
Gabi Fechtner meint abschließend: „An der menschenverachtenden Behandlung der Industriearbeiter zeigt sich die Verlogenheit des bürgerlichen Krisenmanagements: Drastische Beschränkungen im öffentlichen Leben – die teils auch sinnvoll sind – während die Produktion für den Maximalprofil in vielen Betrieben weiterläuft. Deshalb sind wir dagegen, nur den Coronavirus anzuprangern ohne den Kapitalismus als Ursache des Ausmaßes der Pandemie zu kritisieren."
Bei Interesse an den Materialien, Kontaktvermittlung wenden Sie sich bitte an uns.