Märzkämpfe 1920

Märzkämpfe 1920

Vielfältige Aktivitäten zum 100. Jahrestag

2020 jähren sich zum 100. Mal die Kämpfe vom März 1920. Damals versuchte eine Gruppe Faschisten und faschistoider Militaristen um Wolfgang Kapp mittels eines Putsches in Deutschland eine Militärdiktatur zu errichten.

Vielfältige Aktivitäten zum 100. Jahrestag
Gedenkfeier für die Toten der Roten Ruhrarmee am 1. 4. 2017 in Gelsenkirchen

Zum hundertsten Jahrestag ist eine Fülle an bürgerlicher Berichterstattung zu erwarten. Sie wird die schändliche Rolle der damaligen SPD-Führung schönfärben und die Vorbilder der Roten Ruhrarmee und selbstlosen Antifaschisten mit antikommunistischen Vorbehalten überschütten. Das akzeptieren wir nicht. Zu diesem bedeutenden Jahrestag wird ein vielfältiges Programm verschiedener Akteure die Leitlinie verfolgen: Gib Antikommunismus keine Chance!

1920 wurde der Kapp-Putsch vereitelt – durch die geballte Kampfkraft der Arbeiterklasse. Im ganzen Bundesgebiet traten Arbeiter in den Generalstreik und gründeten bewaffnete Einheiten, im Ruhrgebiet eine Rote Ruhrarmee. Anders als 1933 war diese proletarische Einheitsfront siegreich!

Aufgeschreckt vom schnell wachsenden Klassenbewusstsein verbündete sich schließlich die bürgerlich-demokratische SPD-Regierung mit den reaktionär-faschistischen Freikorps und richtete ein Massaker an den revolutionären Arbeitern an. Die wenigen Wochen rund um den Kapp-Putsch bergen ein Füllhorn an Lehren für die heutige Zeit. Diese bewusst zu machen, ist das Anliegen verschiedener Aktivitäten im März 2020.

Ab Februar führen alle Orts- und Kreisverbände der MLPD bundesweit Bildungsveranstaltungen durch. Die gesamtdeutschen Erfahrungen werden durchdrungen mit den örtlichen. Fahrradtouren oder Führungen zu den Stätten der Kämpfe sind empfehlenswert. Auch sollte der Protest dagegen organisiert werden, dass vielerorts noch Straßen nach konterrevolutionären Arbeitermördern von 1920 benannt sind.

Am 14. März streben verschiedene Kräfte Aktionseinheiten an, um gemeinsam den Märzkämpfern der eigenen Stadt zu gedenken. Mahnmale gibt es vielerorts.

Am selben Tag abends findet im Ruhrgebiet die Uraufführung einer Revue zu Ehren der Roten Ruhrarmee statt. Veranstalter ist die MLPD, der REBELL und die Initiative Kumpel für AUF. Eine vorrangig jung besetzte Truppe wird mit Theaterszenen, Filmsequenzen und einer Revueband die damaligen Ereignisse aufleben lassen und den Bogen zur heutigen Situation spannen. Die Revuecrew wird anschließend auf Tour durch Deutschland gehen – Austragungsorte können sich noch bewerben!

Am 15. März findet vormittags im Ruhrgebiet eine Podiumsdiskussion des Internationalistischen Bündnisses statt, bei der die Lehren von 1920 diskutiert werden. Kontrovers, jedoch vom gemeinsamen Willen getrieben, heutigen Gefahren einer Rechtsentwicklung und faschistischer Tendenzen Einhalt zu gebieten. Für den sonntäglichen Rahmen sorgt ein Frühschoppen.

Die Abwälzung der Krisenlasten des Kapitalismus in Verbindung mit der Rechtsentwicklung der Regierung und bürgerlichen Parteien stellt die Arbeiter-, Umwelt-, Jugend- und Frauenbewegung vor neue Anforderungen. Sich die Erfahrungen der kämpfenden Arbeiter vom März 1920 anzueignen, wird ihnen helfen, heutige Herausforderungen zu meistern. Gegen die faschistische Tendenz in Deutschland sind die Kämpfer der Roten Ruhrarmee echte Vorbilder.