Wahlkreis 35 – Saale- Holzland-Kreis I
Therese Gmelch
Ich bin am 05.06.1955 in München geboren, komme aus einer Kleinbauernfamilie, 35 Kilometer nördlich von München. Einige Jahre nach Abschluss des Studiums zur Sozialpädagogin und Arbeit als solche, schulte ich zur Altenpflegerin um und arbeitete bis Juni 2018 in diesem Beruf. Jetzt bin ich mit 63 Jahren vorzeitig in Rente gegangen, um mehr Zeit und Kraft für die politische Arbeit zu haben. Um meine Rente aufzubessern arbeite ich noch auf 450-Euro-Basis.
Mit 21 Jahren lernte ich in Bamberg zum ersten Mal revolutionär denkende junge Arbeiter kennen. Das wurde ein Wendepunkt, der mein ganzes Leben seitdem prägte. Nach und nach begann ich, im echten Sozialismus die erstrebenswerte Alternative zum Kapitalismus zu sehen. Wurde immer gefestigter in meiner Überzeugung, dass sich die grundlegenden Probleme der Menschheit unter dem Diktat der Profitwirtschaft nicht lösen lassen. In den 30 Jahren als Altenpflegerin erlebte ich den schreienden Widerspruch: der gesellschaftliche Reichtum, der durch die Werktätigen geschaffen wird, Deutschland ein ums andere mal Exportweltmeister wird, und auf der anderen Seite die Realität in den Altenheimen. Abgehetztes Personal, egal ob Reinigungs- oder Pflegekraft, und nur mit dem nötigsten versorgte alte Menschen. Da fragt man sich doch, ... wo geht denn der unermessliche Reichtum hin? Jedenfalls, da wo die Menschen ihn dringend brauchen, kommt er nicht an. Stattdessen stellt der Staat, der längst zum Dienstleister für die Monopole geworden ist, unseren Reichtum für deren Konkurrenzkampf auf dem Weltmarkt zur Verfügung. Angesichts des schärfer gewordenen Handelskriegs, zwischen einer wachsenden Zahl von neuen und alten Imperialisten, ist die Kriegsgefahr enorm angewachsen. Wollen sie morgen nicht mehr nur unseren Reichtum, sondern auch das Leben unserer Jugend auf dem Schlachtfeld für Absatzmärkte und Rohstoffe opfern?
Auch in Deutschland hält in immer mehr Haushalten die Armut Einzug. Einen qualitativen Sprung in diese Richtung löste die Einführung der Hartz-Gesetze durch die Schröder/Fischer-Regierung aus. 2004 und viele Jahre danach habe ich in Bamberg die Montagsdemo dagegen mit organisiert. Diese Bewegung ist bundesweit immer noch aktiv, verankerte den Montag als Protesttag und das offene Mikrofon als Ausdruck einer demokratischen Massenbewegung. Verlogen versucht die SPD, sich jetzt ein soziales Mäntelchen umzuhängen. Doch wer glaubt ihnen das jetzt noch?
Seit der Wiedervereinigung habe ich einen engen Bezug zu Thüringen. Etliche meiner Kolleginnen waren aus Thüringen und aus anderen der neuen Bundesländer nach Bamberg gezogen, weil zu Hause die Arbeitsplätze brutal von den Kapitalisten vernichtet worden waren. Oft war ich in Truckenthal/Nähe Schalkau, um in meiner Freizeit ehrenamtlich mitzuhelfen, die dortige Ferien- und Freizeitanlage, mit dem Haus der Solidarität, mit aufzubauen. Bei einer Fahrradtour entlang von Ilm und Saale von Ilmenau bis Merseburg konnte ich die besondere Landschaft als auch das kulturelle Erbe Thüringens kennenlernen. Bei Aktivitäten in Themar gegen Nazikonzerte lernte ich hautnah das antifaschistische Engagement der Menschen in Thüringen schätzen. Protest ist links!
Die Mehrheit in der Bevölkerung will, dass der Reichtum denen zugute kommt, die dafür hart arbeiten, wollen weder Krieg, noch Spielraum für Faschisten! Der aktive Widerstand gegen die Rechtsentwicklung der Regierung formiert sich. Dazu trägt das im Herbst 2015 gegründete Internationalistische Bündnis bei. In diesem Bündnis haben sich bisher über 24 000 Menschen und 30 Organisationen/Bewegungen zusammengeschlossen. Sie vertreten ein breites Spektrum fortschrittlicher, gewerkschaftlicher, linker, revolutionärer und marxistisch-leninistischer Kräfte.
Mit meiner Kandidatur, als überzeugte Unterstützerin des Internationalistischen Bündnisess, will ich anderen Menschen Mut machen, der Politik der Herrschenden entschieden entgegenzutreten. Mit Ihrer Stimme können Sie dieser fortschrittlichen Alternative, im Gegensatz zu den bürgerlichen Parteien, Gewicht verleihen.
Therese Gmelch