Rote Fahne 22/2018
MLPD – 50 Jahre revolutionäre Partei neuen Typs
Die Anfänge des Aufbaus der 1982 gegründeten MLPD als marxistisch-leninistische Partei neuen Typs reichen bis 1968 zurück
Nur wenige erfahrene Mitglieder der alten revolutionären KPD1 erkannten, dass diese in Folge des 20. Parteitags der KPdSU 2 1956 revisionistisch entartet war.
Zu ihnen gehörte insbesondere Willi Dickhut, der 1966 wegen seiner Kritik an dieser verhängnisvollen Entwicklung aus der KPD ausgeschlossen wurde. Als langjähriger Funktionär der KPD und Widerstandskämpfer gegen den Hitler-Faschismus hatte er sich die Fähigkeit zur selbständigen marxistisch-leninistischen Analyse erkämpft. Ihn ließ die Frage nicht los, wie es zur Restauration eines neuartigen bürokratischen Kapitalismus in ausnahmslos allen früheren sozialistischen Ländern kommen konnte.
Aus der gründlichen Auswertung der Erfahrungen zog er die Schlussfolgerung, dass der Aufbau des Sozialismus und einer revolutionären Partei auf Dauer nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Massen bzw. die Mitglieder zum selbständigen Denken und Handeln befähigt werden. Es muss ständig kontrolliert werden, dass die führenden Funktionäre nicht abheben, dass sie eng mit den Massen und der Basis der Partei verbunden sind und ihr ganzes Denken, Fühlen und Handeln mit den revolutionären Zielen übereinstimmt. Das erfordert einen intensiven Kampf zur Festigung der proletarischen Denkweise gegen den Einfluss der kleinbürgerlichen Denkweise in der gesamten Partei.
Dies ist zugleich „ein ständiger Prozess der Selbstveränderung zur schöpferischen Anwendung des Marxismus-Leninismus auf jede konkrete praktische Frage des Klassenkampfs, des Parteiaufbaus und der Vorbereitung der internationalen sozialistischen Revolution durch bewusste Anwendung der dialektischen Methode auf dem Niveau der Lehre von der Denkweise und des systemischen Denkens“. (Programm der MLPD, S. 112)
Der Kampf zur Entwicklung und Durchsetzung dieser proletarischen Linie des Parteiaufbaus trug Früchte. Nach 14-jähriger Vorbereitung konnte die MLPD 1982 auf einem soliden Fundament gegründet werden. Ihre Erfolgsgeschichte entwickelt seitdem wachsende gesellschaftliche Ausstrahlung. Glaubt man den Lügen des krisengeschüttelten Geheimdienstes „Verfassungsschutz“, ist die MLPD eine „bedeutungslose Sekte“, die „dogmatisch“ an überholten Lehren festhält. Damit wollen die Herrschenden verhindern, dass sich immer mehr Menschen auf eine Zusammenarbeit mit den Marxisten-Leninisten einlassen. Denn dabei können sie sich jederzeit vom Gegenteil überzeugen.
Ein Markenzeichen der MLPD ist gerade ihre schöpferische Anwendung des wissenschaftlichen Sozialismus. Sie beherzigte von Anfang an die Worte Lenins, dass die konkrete Analyse der konkreten Situation die „lebendige Seele des Marxismus“ ist. Das ist das „Geheimnis“ ihrer treffsicheren, vorausschauenden und überzeugenden Politik. Die mittlerweile 35 Ausgaben des theoretischen Organs REVOLUTIONÄRER WEG behandeln erschöpfend jeweils brennende Fragen der Zeit.
Die Mitglieder der MLPD leisten aus tiefer Überzeugung eine geduldige, unspektakuläre und dennoch begeisternde Kleinarbeit. Auf sie kann die Partei wahrlich stolz sein. Über 70 Prozent sind Arbeiter oder einfache Angestellte, der Frauenanteil liegt bei 43 Prozent.
In offener, kritisch-selbstkritischer Atmosphäre, über demokratische Wahlen und vielfältige Kontrollmöglichkeiten bestimmen die Mitglieder den Kurs der Partei.
Auch die solidarische Parteikultur der MLPD strahlt aus. Sie bestimmt das ganze Verhältnis der Mitglieder und Freunde der MLPD untereinander, ihrer Familien, Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen. Während die bürgerlichen Parteien von Finanzskandalen geschüttelt werden, verwirklicht die MLPD konsequent ihre finanzielle Unabhängigkeit und eine solide proletarische Finanzpolitik.
Das wichtigste Arbeitsfeld der MLPD liegt in den Großbetrieben. Dort leistet sie eine positive Gewerkschaftsarbeit und tritt für den Übergang zur Arbeiteroffensive ein.
Ihre Betriebs- und Wohngebietsgruppen helfen genauso wie ihre Umwelt- und Uni-Gruppen bei der Organisierung von Kämpfen für die Verbesserung der Arbeits-, Ausbildungs- und Lebensverhältnisse sowie zur Rettung der Umwelt als Schule des Klassenkampfs.
Die MLPD legt als Partei der Jugend stets einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung der Rebellion der Jugend und ihre Gewinnung für den Sozialismus. Gemeinsam mit ihrem 1992 gegründeten Jugendverband REBELL übt sie wachsende Anziehungskraft gerade unter Jugendlichen aus. Ein sichtbares Ergebnis ist der gelungene Generationswechsel in der gesamten Partei.
Als Partei der Befreiung der Frau fördert die MLPD mit großem Erfolg eine breite kämpferische und überparteiliche Frauenbewegung sowie deren internationalen Zusammenschluss. In ihren eigenen Reihen fördert sie systematisch das Engagement und die Übernahme verantwortlicher Aufgaben durch Frauen.
Der proletarische Internationalismus ist ein Wesenszug der MLPD. Von ihr ging maßgebliche Initiative zu Gründung und Aufbau der revolutionären Weltorganisation ICOR mit mittlerweile 51 Mitgliedsorganisationen aus. Der enge Zusammenschluss der Revolutionäre ist wesentliche Voraussetzung für die Vorbereitung und Durchführung der internationalen sozialistischen Revolution.