Faustformel – gesunde Ernährung

Gastbeitrag von Frau Dipl.-Ing. Gabriele Wagner, Leiterin der Ernährungsberatung und Lehrküche Kurpark-Klinik Überlingen

Einer der besten Beiträge zur persönlichen Gesundheitsvorsorge ist, sich überwiegend pflanzlich zu ernähren und auf eine gute Lebensmittelqualität zu achten. Diese Form der Ernährung zeigt weltweit eine krebshemmende, herzschonende und allgemein gesundheitsfördernde Wirkung. Dabei sollte zusätzlich auf eine Überernährung verzichtet werden und das Normalgewicht bis ins hohe Alter erhalten bleiben. Gepaart mit täglicher Bewegung (mindestens 30 Minuten) könnten wir unsere körperliche und geistige Flexibilität und Gesundheit viel besser bis ins hohe Alter erhalten.

Was eine gesunde Ernährung alles beinhalten sollte:

1. Versuchen Sie mit drei Mahlzeiten/Tag auszukommen und halten Sie einen Abstand von 4–5 Stunden zwischen zwei Mahlzeiten ein.

2. Kauen Sie Ihre Speisen gut, 20–30-mal pro Bissen. Kauen bereitet die Verdauung vor und sättigt schneller.

3. Trinken Sie 2–3 Liter Wasser/Kräutertee über den Tag verteilt. Bevorzugt Quellwasser.

4. Essen Sie abwechslungsreich.

5. Essen Sie täglich 450–600 g frische Kräuter, Salate und Gemüse (50 Prozent Rohkost).

6. Essen Sie täglich zwei Stücke Obst (300–400 g).

7. Essen Sie täglich vollwertige Getreideprodukte: z.B. Vollkornhaferflocken (30–50 g) im Müsli und 2–3 Scheiben Vollkornbrot zu einer weiteren Mahlzeit.

8. Essen Sie täglich 200–250g (gekocht) Kartoffeln oder Vollkornnudeln oder Naturreis.

9. Essen Sie Milchprodukte nur in moderaten Mengen: 1 Naturjoghurt (150g) und zwei Scheiben Käse sind genug.

10. Essen Sie nur eine Portion Fleisch oder Geflügel oder Wurst oder Fisch oder Ei pro Tag.

11. Essen Sie maximal 300–600 g Fleisch inklusive Wurst pro Woche. Sowohl die Vollwerternährung als auch der Weltkrebsbericht empfehlen nur 300 g pro Woche. Der Weltkrebsbericht fordert sogar auf, auf Wurst, Schinken, Gepökeltes, Gesalzenes und chemisch Konserviertes zu verzichten. Kaufen Sie nur beste Fleischqualität und dafür deutlich weniger. Unterstützen Sie nicht die Massentierhaltung.

12. Essen Sie 2–3-mal pro Woche Linsen, Bohnen, Erbsen.

13. Reduzieren Sie den Konsum tierischer Fette deutlich. Essen Sie mehr pflanzliche Fette, zum Beispiel täglich zusätzlich zu den Ölen für Salat und Gemüse 1 EL Leinöl (unerhitzt in Quark, über Kartoffeln, in Salaten).

14. Braten Sie nicht mit wertvollen Ölen, verwenden Sie für diese hohe Erhitzung eher Kokosfett/öl oder ausgelassene Butter.

15. Essen Sie nur wenig Süßes oder Fettes und gleichen Sie ein mögliches Übermaß mit entsprechender Bewegung aus. Süßes und Fettes können entzündliche Vorgänge initiieren und unterhalten.

16. Essen Sie täglich Nüsse und Ölsaat, jedoch weder geröstet noch gesalzen. 20–30 g sind ausreichend. Walnüsse haben mit das beste Fettsäurenspektrum und sind sehr empfehlenswert.

17. Trinken Sie nicht täglich Alkohol und bedenken Sie, dass Alkohol als Zellgift nur in kleinen Mengen konsumiert werden sollte.

18. Trinken Sie nicht mehr als 1–3 Tassen Kaffee pro Tag.

19. Kaufen Sie keine Lebensmittel, die Ihre Großmutter nicht als Lebensmittel erkannt hätte.

Nehmen Sie sich für Ihr Essen Zeit und genießen Sie die Speisen mit Ihrer Familie. Unterstützen Sie mit Ihrer Ernährung ganz bewusst Ihre Gesundheit. Pflegen Sie damit Ihre Gefäße und gehen Sie respektvoll mit Ihrem Körper um. Geben Sie diese Lebensweise an Ihre Kinder weiter. Sie ahnen heute vielleicht noch nicht, welchen Schatz Sie Ihren Kindern weitergegeben haben.

Viel Erfolg wünscht Ihnen Ihre Gabriele Wagner