Sommercamp 2015 im Zeichen der solidarischen Flüchtlingspolitik
Vom 25. Juli bis 8. August fand das Sommercamp von REBELL und Rotfüchsen mit 320 Teilnehmern statt. Es stand im Zeichen der Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf in Rojava und war die Schwesterbrigade zur gleichzeitig stattfindenden ICOR-Brigade in Kobanê. Im Mittelpunkt stand der Bau einer Flüchtlingsunterkunft!
Die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung ist gescheitert. Weder die Massenunterkünfte noch die dezentrale Unterbringung kann den Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterkunft bieten und sie gleichzeitig integrieren.
Wir haben zwei Wochen lang eine besondere Willkommenskultur für Flüchtlinge verwirklicht!
Jugendliche und Kinder im Alter von 6 bis 30 und zahlreiche erwachsene Helfer haben ihren Urlaub selbstlos dafür genutzt, eine menschenwürdige Unterkunft zu bauen.
Das „Haus der Solidarität“ soll eine besondere Flüchtlingsunterkunft werden, mit einer Kultur des gegenseitigen Respekts. Um die Menschen in der Umgebung für das Projekt zu gewinnen, haben wir in Tausenden Gesprächen und drei Bürgerversammlungen für eine solidarische Willkommenskultur geworben und zahlreiche Unterstützer für das „Haus der Solidarität“ gewonnen.
In der Flüchtlingsunterkunft in Suhl haben wir uns mit den Flüchtlingen verbunden und sie in unser Projekt mit einbezogen.
Beim Waldfest nahm die Verbrüderung ihren Höhepunkt, als 70 Kurden aus der Unterkunft sich am Fest mit ihrer Kultur sowie an den Diensten beteiligten.
Circa 20 kurdische Flüchtlinge aus der Unterkunft haben mit uns zusammen gebaut, in der Küche geholfen, getanzt, gesungen und die Kinder aus der Flüchtlingsunterkunft waren auf dem Kindercamp. Sie haben das „Haus der Solidarität“ zur ihrer Sache gemacht.
Wir lernten auch einige Kurden kennen, die als YPG-Kämpfer gegen den IS kämpften. Hier wurde die gegenseitige Solidarität praktisch.
Wir unterstützen die Flüchtlinge hier in Deutschland und gleichzeitig unterstützen wir auch den Befreiungskampf in Rojava gegen den IS.
Die Kinder und Jugendlichen waren voller Ernsthaftigkeit, Tatendrang und Optimismus. Beim Sportfest, dem Geländespiel, beim Liederabend, beim Tanzkurs, dem Karaoke-Abend und der Disko stand der Zusammenhalt, der gegenseitige Respekt, gemeinsamer Spaß und das Lernen voneinander im Mittelpunkt.
Beim Kindercamp unter dem Motto „Kinder aus Rojava – willkommen“ wurde ein Sandkasten gebaut und eine Schaukel restauriert.
Misgin, neun Jahre, sagte dazu: „Ich will nicht, dass Kinder vom IS verkauft werden. Alle Kinder sollen eine Zukunft haben.“
Unsere internationalen Gäste und Migranten im REBELL weiteten den Blick. Unsere Gäste kamen aus den Niederlanden, aus Marokko, Russland und der Türkei.
Arabischstämmige Rebellen berichteten aus Libyen, dem Jemen und Saudi-Arabien, wie dort der Kampf für Freiheit und Demokratie in die Sackgasse geriet.
Die Bildungsreise in das KZ Buchenwald rückte die aktuelle Geschichtsschreibung gerade, denn kaum ein Schüler lernt heute noch, dass das KZ Buchenwald sich selbst befreit hat.
Den Abschluss des Camps bildete eine Demonstration gegen die Zustände in der Erstaufnahmestelle in Suhl und für die Anerkennung des „Hauses der Solidarität“ sowie für eine solidarische Willkommenskultur.
Wir griffen die Landesregierung an, die Tage zuvor schriftlich das Angebot des „Hauses der Solidarität“ ablehnte mit der Begründung, der Bedarf wäre gedeckt.
Ein Skandal angesichts der täglichen Meldungen und Aussagen des thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, dass man nicht mehr wisse, wohin mit den Flüchtlingen. Wir forderten ihn auf, parteipolitische Widersprüche nicht auf dem Rücken der Flüchtlinge auszutragen.
Wer sich nun ärgert, dass er das diesjährige Sommercamp verpasst hat, kann sich jetzt schon für das nächste Jahr anmelden und den Frühbucherrabatt sichern. Es findet vom 30. Juli bis 13. August 2016 statt!