Alles Käse?
Durchaus üblich ist in Deutschland, wenn ein Käseverpacker – nennen wir ihn „Frischpack“ zunehmend fest angestellte Beschäftigte durch Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter sowie Werksverträge ersetzt. Es gehört zu den üblichen Methoden der verschärften Ausbeutung, „freiwillige“ Wochenendschichten abzunötigen, aber dafür keine Zuschläge zu zahlen, weil man von Tarifverträgen ohnehin nichts wissen will.
Wirklich außergewöhnlich wird es erst, wenn in Deutschland zu einer Betriebsratswahl die Polizei gerufen werden muss, um den Kapitalisten davon abzuhalten, die geheime Stimmabgabe zu beobachten. Wenn das Wahlergebnis der Geschäftsleitung trotzdem nicht passt, kann man die Wahl ja immer noch anfechten oder dem frisch gewählten Betriebsrat mit „Gefängnis drohen“.
Wer jetzt denkt, das haben sich doch die kommunistischen Schreiberlinge wieder ausgedacht, sei herzlich eingeladen für den kommenden Donnerstag, den 30. April, zum Landgericht Traunstein. Um 9 Uhr findet dort die mündliche Verhandlung gegen die MLPD und ihre „Rote Fahne“ statt. Sie soll dazu verurteilt werden, künftig nichts Böses mehr über Herrn „Frischpack“ zu schreiben. Und schon gar nicht die Wahrheit.
Die Artikel, die Herr „Frischpack nicht mag“, finden sich auf www.rf-news.de mit dem Suchwort „Frischpack“ – so ein Zufall.