Auf diesen Jugendwahlkampf kann sich Gelsenkirchen freuen
Gelsenkirchen (Korrespondenz): Gut gefüllt zeigte sich das Bistro der Horster Mitte in Gelsenkirchen am 25. Januar zum dritten Treffen der „Wählerinitiative Stefan Engel und Petra Braun“. Der Schwerpunkt des Abends wie auch des ganzen Wahlkampfs war das Thema „Jugendwahlkampf“.
Die Krisenhaftigkeit des kapitalistischen Systems, die sich in vielfacher Ausprägung zeigt, hat weltweite Auswirkungen auf die Jugend in allen Ländern. Das führte Stefan Engel in seinem Einleitungsbeitrag explizit aus. So beträgt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen auf Zypern mittlerweile 50 Prozent. In Griechenland liegt die Zahl sogar bei 56 Prozent. In Deutschland haben 60 Prozent der Studenten keine Aussicht auf einen Job in ihrem erlernten Beruf. Stattdessen müssen sie sich mit Jobs als Taxifahrer oder Postzusteller durchschlagen. Ein weiteres Problem, das Jugendliche wie Erwachsene zunehmend betrifft, ist das sogenannte „Entsendungsgesetz“, nach dem Menschen aus anderen Ländern in Deutschland zu den gleichen Konditionen wie in ihrem Heimatland arbeiten müssen. Das betrifft die Jugend in besonderer Weise, da hiermit Ausbildungsplätze vernichtet und die Zukunftsperspektiven der Jugend zerschlagen werden.
So werden viele Übernahmen nach der Ausbildung unmöglich gemacht. Dazu tragen auch verschiedene Klauseln bei, die unter anderem auch durch den IG-Metall-Vorstand mitgetragen werden. Danach können Jugendliche nur dann übernommen werden, wenn es dem Betrieb gut geht. Die Perspektivlosigkeit der Jugend wird durch eine mangelhafte Ausbildung an staatlichen Schulen weiter gefördert. Die für die Krisen verantwortlichen Monopole vergiften außerdem die natürliche Umwelt und runden das negative Gesamtbild somit ab.
Im weiteren Verlauf stellten Stefan Engel und Petra Braun den Mitgliedern der Wählerinitiative die Ziele der Jugendwahlkampagne vor. Sie umfassen: die Verankerung der MLPD als Partei der Jugend; die Gewinnung von 100 Mitgliedern zwischen 6 und 25 Jahren für die Wählerinitiative; die nachhaltige Stärkung von REBELL, ROTFÜCHSEN und MLPD. Das Ziel, viele Jugendliche an die Politik heranzuführen und in ihnen die Begeisterung dafür zu wecken, selber Politik zu machen, sowie das Heranführen an die sozialistische Perspektive wurde abgesteckt. Die Ziele erhielten von den anwesenden Mitgliedern der Wählerinitiative viel Beifall.
Daraus resultierend wurde klar, wie wichtig es ist, dass sich die Jugend in Organisationen wie REBELL und ROTFÜCHSEN, die eine Lebensschule verkörpern, zusammenschließt. So war es auch der REBELL, der als nächstes „rebellische Jugendtermine“ bekannt machte, an dem der Verband und die Kinderorganisation ROTFÜCHSE aktiv teilnehmen. Es wurde unter anderem die Internationale Bergarbeiterkonferenz vom 1. bis 3. März 2013 bekannt gemacht, das 16. Internationale Pfingstjugendtreffen vom 18. bis 19. Mai auf der Trabrennbahn in Gelsenkirchen beworben und auch auf das Sommercamp von REBELL und ROTFÜCHSEN vom 27. Juli bis 10. August in Truckenthal hingewiesen.
Als Schwerpunktthemen im Wahlkampf stellten die Rebellen unter anderem folgende Forderungen und Losungen auf: „Kampf für den Weltfrieden! Bundeswehr raus aus Afghanistan!“ „Soldat werden ist keine Alternative für die Arbeiterjugend!“ „Für das Verbot aller faschistischen Organisationen!“ „In der Wählerini und im REBELL Zusammenschluss von deutschen und ausländischen Jugendlichen gegen nationalistische Spaltung!“ Die Forderung nach mehr, besseren und günstigen Freizeitmöglichkeiten wurde genauso aufgestellt wie die Feststellung, dass der Kapitalismus verantwortlich für die Krise ist und deshalb für den echten Sozialismus gekämpft werden muss. Außerdem wurde deutlich, dass unser Planet Erde und damit unsere Zukunft in Gefahr ist und deshalb der Kampf für den Erhalt der natürlichen Umwelt und gegen die zerstörerische kapitalistische Ausbeutung derselben gekämpft werden muss. „Nur wer kämpft, kann auch gewinnen“ – das war das Ergebnis der Präsentation der Rebellen, das mit viel Applaus bedacht wurde.
Mit großem Interesse wurden die Ankündigungen der neuen Methoden der Wählerinitiative und der Einsatzorte für den Jugendwahl- kampf aufgenommen. Vorgestellt wurden sie vom Vorstand der Wählerinitiative und vom REBELL. So hat sich der REBELL schon auf der LLL-Demo im Januar lebendig und kämpferisch präsentiert, wobei er von der engen Zusammenarbeit mit der MLPD profitierte. Es wurde eine Internetgruppe eingerichtet, die unter anderem Stefan Engels Homepage betreut. Das diesjährige 16. Internationale Pfingstjugendtreffen wird ein großer Einsatzort für den Jugendwahlkampf werden. Angedacht ist auch die Veranstaltung von Konzerten, gemeinsame Arbeit mit Jugendlichen im Internet sowie Sport- und Fußball-AGs. Hier fand der Vorschlag für eine Frauenmannschaft viel Beifall.
Als Einsatzorte wurden für Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck die Fachhochschule, Gesamt-, Real- und Hauptschulen sowie Gymnasien festgelegt. Außerdem wird die Wählerinitiative vor Lehrwerkstätten aktiv werden. Schnell waren sich alle Anwesenden einig: Das ist eine Aufgabe der ganzen Wählerinitiative und nicht nur des REBELL, die auch von allen angepackt werden wird. In der anschließenden Diskussion wurden die angesprochenen Ziele und Schwerpunktthemen kreativ von den Mitgliedern der Wählerinitiative aufgenommen und viele neue Vorschläge gemacht. So wurden kreative Aktivitäten an der Fachhochschule ins Gespräch gebracht, Vorschläge für Malaktionen und Sprayer-Contests bei Wahlständen gemacht, die Wahl des schönsten Wahlplakats vor Betrieben und Lehrwerkstätten diskutiert und auch der Gedanke mit fortschrittlichen Sportvereinen wie „Kampfsport International“ zusammenzuarbeiten oder das Jugendcafé CHE für Jugendwahlveranstaltungen oder Jugendwahlpartys zu nutzen, intensiv diskutiert. So wichtig diese neuen Methoden und der Prozess, in dem sie entstanden, für die Arbeit sind, es braucht auch Argumente, um die Jugendlichen an unsere Politik heranzuführen. Dafür hat das Treffen der Wählerinitiative reichlich Munition geliefert.
Die Ergebnisse dieses fruchtbaren Abends, an dem 104 aktive Mitglieder der Wählerinitiative bekannt gegeben werden konnten, ein Kassenstand von 168,53 Euro, was 25,87 Prozent vom Ziel 1.000 Euro bedeutet, verkündet werden und ein Spendenstand von 134,55 Euro festgestellt werden konnten, werden mit Sicherheit im weiteren Verlauf der Wahlkampagne zu sehen sein. Es wurde beschlossen, dass der Vorstand der Wählerinitiative die gemachten Vorschläge und Hinweise auswertet und verarbeitet. Das nächste Treffen der Initiative findet am 22. Februar statt. Das Thema wird dann die Frauenpolitik sein.