Millionen Unterschriften für den „Abschied von der Atomkraft“!
Bis zum 16. Juli unterzeichneten 7,8 Millionen Menschen die japanische Petition „Sayonara Nukes“ (Abschied von der Atomkraft). Darin wird der Stopp des Neubaus und die Stilllegung bestehender Atomkraftwerke, die dauerhafte Stilllegung des schnellen Brüters „Monju“ und der Wiederaufbereitungsanlagen sowie die sofortige Wende zur Einsparung von Energie und zur Umstellung auf erneuerbare Energie gefordert. Dies und die Massenproteste zu landesweiten Aktionstagen im Juli bringen erneut zum Ausdruck, dass unter breiten Teilen der japanischen Bevölkerung die Rückkehr zur todbringenden Atomkraft abgelehnt wird.
Nach Fukushima wurde von ILPS und ICOR über eine gemeinsame Kampagne beraten und ein gemeinsames Manifest „Zum Gedenken an das Desaster von Fukushima und zur Forderung nach der Beendigung der Nutzung von Atomenergie“ mit weltweiter Unterschriftensammlung beschlossen. Kräfte dieser gemeinsamen Kampagne sind auch wesentliche Träger und Mitinitiatoren der japanischen Petition. Ihre Forderungen decken sich mit Kernforderungen des ICOR/ILPS-Manifests.
Die Kampagne läuft weltweit in verschiedenen Ländern und wurde jetzt verlängert bis zum 1. Dezember. In Deutschland gingen bis zum 6. August, dem ICOR-Kampftag gegen Faschismus und Krieg aus Anlass des Atombombenabwurfs auf Hiroshima, alleine bei der MLPD über 10.500 Unterschriften aus Deutschland dafür ein. Gesammelt wurde beim Einkaufen, im Verwandten- und Freundeskreis, unter den Arbeitskollegen, im Sportverein, bei der Teilnahme deutscher Delegationen am Gipfel der Völker in Rio de Janeiro und beim Europa-Forum gegen aufgezwungene unnütze Großprojekte in Notre Dame des Landes in der Bretagne usw.
Positiv und als Trumpf wirkte besonders, dass es sich um eine weltweite Kampagne handelt und Organisationen wie die ICOR und der ILPS gemeinsam dafür Verantwortung übernehmen. So erfuhren auch viele Unterstützer des Manifestes von der ICOR als neuer revolutionärer Weltorganisation, ihren Zielen und ihrer Arbeit.
Korrespondenzen berichten davon, dass sie die Sammlung der Unterschriften jetzt auch mit der Vorstellung der Initiative zum Aufbau einer Umweltmassenorganisation in Form einer Umweltgewerkschaft verbinden und dies auch erste Früchte trägt.
Die Verlängerung der ICOR/ ILPS-Kampagne und die Einrichtung einer Internetabstimmung gibt jetzt die Möglichkeit, dass breit noch mehr Träger und viele neue Kräfte für die massenhafte Unterstützung gewonnen werden.
Unterschriften für Manifest und Umweltgewerkschaft – eine gute Kombination!
Essen (Korrespondenz): Der ICOR-Kampftag gegen Faschismus und Krieg am 6. August war eine gute Gelegenheit, um bei der Montagsdemo einen neuen Anlauf mit der Unterschriftensammlung zur Forderung nach der Beendigung der Nutzung von Atomenergie zu nehmen.
„Erneuerbare Energien? Aber wer soll das bezahlen? Mein Mann bringt so wenig Geld nach Hause, obwohl er den ganzen Tag arbeitet“, meinte eine Frau. Nach meiner Antwort: „Und wer bezahlt heute für die nicht gelöste Entsorgung der radioaktiven Abfälle? Das sind wir!“ sah sie sich die Forderungen des Manifests genau an und nahm auch eine Liste mit. Der Idee der Umweltgewerkschaft begegnete sie zunächst mit etwas Skepsis. Aber dass wir uns etwas einfallen lassen müssen, wenn die Menschheit weiterleben will, war ihr schon klar. Daher nahm sie auch den offenen Brief zur Vorstellung der Umweltgewerkschaft mit und will sich damit beschäftigen.
Ein graumelierter Herr hatte auch schon die ganze Zeit aufmerksam zugehört. Er stammt aus der Türkei, lebt aber schon Jahrzehnte hier. Klar, dass er bei seiner Unterschrift Deutschland einträgt. Es stellte sich heraus, dass er von der DIDF ist und die MLPD kennt. Er nahm gleich eine Liste mit und will in seinen Kreisen weitersammeln. Die Idee der Umweltgewerkschaft hat ihn interessiert, den offenen Brief dazu will er zuerst mal lesen. Die Karte zum Eintragen hat er aber schon mal mitgenommen. Als Dankeschön gab es eine Spende von zwei Briefmarken.