Die Rolle der Frauen in der revolutionären Bewegung
Duisburg (Korrespondenz): Zu diesem Thema nahmen ca. 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einer Podiumsdiskussion am 11. März in Duisburg teil. Eingeladen hatte die TKP-ML (Türkische Kommunistische Partei – Marxisten Leninisten). Für das Podium waren zwei Frauen aus der Türkei von Partisan Türkei eingeladen, beide erhielten kein Visum und konnten nicht teilnehmen. Monika Gärtner-Engel aus Deutschland von der MLPD kam, eine Kurdische Repräsentantin der YJA sowie eine Genossin der TKP-ML.
In einer Schweigeminute wurden der Genossinnen gedacht, die im Widerstand gefallenen sind, auf offener Straße erschossen oder nach Folter ermordet wurden. Besonders kurdische Frauen organisieren sich und schließen sich dem Kampf an, weil ihnen bewusst ist, das sie nur so etwas an ihrer Lage ändern können.
Monika Gärtner-Engel (MLPD) gelang es anhand ihres Vortrages zum Thema „Die Rolle der Frauen in der revolutionären Bewegung“, der mit vielen interessanten und dokumentarischen Bildern unterlegt war, die Aufgaben der Revolutionärinnen in der Frauenbewegung und die Lösung der „Frauenfrage“ auf der Grundlage von demokratischen und sozialistischen Revolutionen lebendig zu behandeln. Ausgehend von den Grundlagen von Marx, Engels und Lenin, von der Produktion und Reproduktion des unmittelbaren Lebens als fundamentales Gesetz der
Entwicklungsgeschichte der Menschheit, wurden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft lebendig. Heute stehen Frauen weltweit in den revolutionären Bewegungen für Demokratie und Freiheit vorne an – aber man versucht sie bereits wieder um die Früchte ihrer Revolution in der Revolution zu betrügen!
Kritisch beschäftigte sich Monika Gärtner-Engel mit Tendenzen in der revolutionären Weltbewegung, sich in der Frauenarbeit auf die Revolutionärinnen oder die proletarische Frauenbewegung einzuschränken und sich in den einzelnen Ländern in eine Vielzahl revolutionärer (Frauen-) Organisationen auf zu splittern. Der Zusammenschluss der Basisfrauen 2011 zur 1. Weltfrauenkonferenz in Venezuela ist ein wichtiger Schritt für die internationale Weltfrauenbewegung, sich mutig und selbstbewusst über ihre Interessen auszutauschen, zusammenzuschließen und die richtigen Schritte gemeinsam zu gehen.
Anhand der Frauenarbeit der verschiedenen Organisationen wurde sehr deutlich, wie wichtig der Austausch über die gemeinsamen und unterschiedlichen Auffassungen von der Befreiung der Frau ist, auch weil der Weg unterschiedlich ist in den einzelnen Ländern und Regionen der Welt. Vielleicht gibt es dazu bald noch bessere Möglichkeiten, wenn das Buch „Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau“ auf Türkisch erscheint.
Für 38 Euro wurden an diesem Abend Literatur der MLPD und die „Rote Fahne“ verkauft. Unter anderem zwei Bücher „Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau – eine Streitschrift“ – Interesse besteht an den in türkisch übersetzten Versionen der Bücher. In einem Gespräch erklärte eine befreundete Kurdin, die Streitschrift unbedingt lesen zu wollen mit uns zusammen, damit sie mehr Grundlagen hat für ihre tägliche Arbeit, und um nicht im Aktionismus unterzugehen.
Die Frauenförderung innerhalb der revolutionären Organisationen, Grundlagenwissen und wie es gelingt, immer mehr Frauen zu organisieren, ist entscheidend für die Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung der Frau. Anhand der Frauenfrage müssen und können wir uns gemeinsam organisieren – national und auch international!