Brutaler faschistischer Terroranschlag auf die Jugend in Norwegen
23.07.11: Bei einem Bombenanschlag in Oslo und einem brutalen Überfall mit Schusswaffen auf ein Jugendcamp der norwegischen Sozialdemokraten hat ein seit Jahren bekannter norwegischer Faschist mindestens 92 Menschen ermordet und ein regelrechtes Massaker angerichtet.
Unser tiefes Mitgefühl gehört den Opfern und ihren Angehörigen sowie dem sozialdemokratischen Jugendverband AUF in Norwegen. Der faschistische Mörder brachte zunächst gestern um 15.20 Uhr im Regierungsviertel von Oslo eine Autobombe zur Explosion. Dabei kamen sieben Menschen ums Leben, zahlreiche wurden verletzt. Der Täter fuhr danach zu der knapp eine Autostunde entfernten Insel Utoya im Bezirk Buskerud, wo sich 600 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren zu einem Sommercamp aufhielten.
Der 32-jährige Attentäter ist als Polizist verkleidet mit Taschen voll Waffen und Munition in das Camp gekommen. Mit einer Maschinenpistole hat er in die Menge geschossen und anschließend regelrecht Jagd auf die Flüchtenden gemacht. Einigen am Boden liegenden verletzten Kindern und Jugendlichen soll er dann mit einer Schrotflinte in den Kopf geschossen haben, sagten Augenzeugen. Er schoss zweimal auf die Opfer um sicher zu gehen, dass sie tot sind
Der Mörder schoss wahllos auf die Jugendlichen, auch auf diejenigen, die versuchten sich schwimmend in Sicherheit zu bringen. Auf der nur 500 Meter langen Insel gab es kaum Möglichkeiten dem Anschlag zu entkommen. Es starben 84 Jugendliche. Bereits vor Jahren hat der Mörder faschistische Beiträge ins Internet gestellt, eines seiner Profile bei Facebook wurde daher gelöscht. Obwohl bekannt ist, dass er zur faschistischen Szene in Norwegen gehört, hatte er Waffenbesitzkarten für mehrere Schusswaffen. Die norwegische Polizei sucht inzwischen nach weiteren Tätern. Die weiteren Hintergründe werden sicher noch aufgedeckt werden.
Die norwegische kommunistische Liga "Tjen Folket", sowie die Partei "RED" mit ihrer Jugendorganisation Rod Ungdom haben sofort Erklärungen gegen den brutalen faschistischen Anschlag veröffentlicht. Kenneth Fuglemsmo, Sprecher der norwegischen kommunistischen Liga Tjen folket ("dem Volke dienen") erklärt gegenüber rf-news direkt aus Norwegen: "Es wird jetzt so getan als sei der Mann ein Einzeltäter. Es ist aber bekannt, dass er bis vor zwei Jahren Mitglied der faschistoiden "Fremskrittspartiet" (auf deutsch übersetzt heißt das zynischerweise "Fortschrittspartei" - die Redaktion rf-news) war. Die Insel auf der der Anschlag verübt wurde, ist ein traditioneller Ort linker Jugendcamps,auf der schon zehntausende Jugendliche solche Urlaube verbracht haben. Ich war selbst schon dort und kenne auch einige der Opfer. Einige waren auch aktiv in der antifaschistischen und antirassistischen Massenorganisation 'SOS Rassismus' in Norwegen. Das Volk in Norwegen ist heute sehr geschockt und überall sitzen junge Leute zusammen. Wir sind alle sehr, sehr traurig. Aber es sind auch schon Demonstrationen und Kundgebungen in Vorbereitung"
Die "Fremskrittspartiet" hat in der Vergangenheit mehrfach regelrechte Hasskampagnen gegen Migranten und besonders Muslime durchgefürht. Das ist ein Boden für derart verabscheuungswürdige Verbrechen. Der Terroranschlag offenbart die ganze Menschenverachtung der Faschisten, die zu jedem Verbrechen bereit sind. Sie verkörpern die reaktionärste, am meisten terroristische Form der Herrschaft des Finanzkapitals und werden angesichts des anhaltenden, weltweiten Linkstrends systematisch aufgebaut. Ihr Terror richtet sich gegen die gesamte Bevölkerung.
Nach Hinweisen von Antifaschisten aus Mecklenburg-Vorpommern soll der faschistische Mörder Kontakte zu faschistischen Kreisen innerhalb des norwegischen Militärs und Kontakte zu Faschisten in Deutschland haben. Während bei Anschlägen mit reaktionär-islamistischem Hintergrund die imperialistischen Regierungen sofort ganze Programme zur "Terrorbekämpfung" parat haben, wird dieser feige Mordanschlag bisher nicht zum Anlass genommen, wirksam gegen die Faschisten vorzugehen und sie zu verbieten. Für das sofortige Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda.