Offener Brief an Mitglieder und Wähler der Deutschen Kommunistischen Partei und anderer linker Organisationen in Deutschland
Liebe Genossinnen und Genossen, wir wenden uns heute an Euch mit dem Aufruf, bei der Bundestagswahl am 27. September 2009 die Kandidatinnen und Kandidaten der Offenen Liste der MLPD zu wählen. Es dürfte keinen Zweifel geben, dass die „Berliner Parteien“ CDU/CSU, FDP, SPD, Bündnis 90/Grüne für Euch und uns „unwählbar“ sind. Es gibt allerdings bei dieser Wahl „links von der SPD“ zwei ernsthafte bundesweite Kandidaturen.
Die Partei DIE LINKE., die für eine Resozialdemokratisierung der SPD steht und das gesellschaftliche Ziel des Sozialismus bestenfalls noch in Sonntagsreden einzelner Repräsentanten als Worthülse bemüht. Und die MLPD, die in ihrer Kandidatur die gesellschaftliche Alternative des Sozialismus ins Zentrum rückt und in erster Linie dafür eintritt, grundsätzlich über den kriselnden Kapitalismus hinauszudenken.
Die Partei DIE LINKE., die in ihrer Substanz einen bürgerlich-parlamentarischen Weg beschreitet, die Arbeiterklasse dazu auffordert, „bessere“ reformistische Stellvertreter zu wählen und suggeriert, man könnte – im Kapitalismus wohlgemerkt – „Hartz IV abwählen“, „Reichtum für alle“ erlangen oder es könne „in diesem Land gerecht zu gehen“. Und die MLPD, die mit ihrer Kandidatur den Weg der Arbeiteroffensive, der kämpferischen Opposition, der Rebellion der Jugend fördert und die ganze Illusion und Manipulation des bürgerlichen Parlamentarismus kritisiert, der nie mehr sein kann, als „.... einmal in mehreren Jahren zu entscheiden, welches Mitglied der herrschenden Klasse das Volk im Parlament niederhalten und zertreten soll.“ (Lenin Werke, Band 25, Seite 435)
Die Partei DIE LINKE., die in der Tagespolitik jeden Bezug zur Geschichte der revolutionären und kommunistischen Arbeiterbewegung vermeidet und sich bestenfalls noch als Erbin einer ihres revolutionären Geistes beraubten Rosa Luxemburg fühlt. Und die MLPD, die bewusst in der Tradition der KPD stehend, eine revolutionäre Arbeiterpartei neuen Typs aufgebaut hat, die sich den
Anspruch stellt, aus den Fehlern und Niederlagen der sozialistischen Länder des 20. Jahrhunderts und der alten kommunistischen Bewegung schöpferische Schlussfolgerungen zu ziehen.
Wir treten unbedingt dafür ein, dass auf allen Ebenen Mitglieder unserer Partei, der LINKEN, der DKP und anderer überall da zusammenarbeiten, wo es möglich ist: gegen Massenarbeitslosigkeit und Hartz IV, in der Friedensbewegung, in der Kommunalpolitik oder im antifaschistischen Kampf. Es gibt hier unseres Erachtens vielerorts positive Entwicklungen. Wir wissen gleichzeitig, dass es zahlreiche, zum Teil gravierende Meinungsverschiedenheiten zwischen Euren und unserer Organisation gibt. Diese können diskutiert werden, wo immer und von wem von Euch das gewünscht wird. Ungeachtet dessen schlagen wir Euch vor:
Wer seine Stimme nicht verschenken will in die soundsovielte Neuauflage der reformistischen Illusion, dass bürgerliche Wahlen etwas ändern würden, wer mit seiner Stimme zum Ausdruck bringen will, dass die Kräfte des Sozialismus und der Revolution auch in Deutschland als einem führenden imperialistischen Land da sind - den bitten wir, am 27. September 2009 mit der Zweitstimme und in 46 Wahlkreisen auch mit der Erststimme MLPD zu wählen.
Ihr wisst, dass die Welt immer wieder nach Deutschland sieht. Das Land von Marx und Engels genießt bis heute weltweit unter allen fortschrittlichen Menschen und in der Arbeiterbewegung große Aufmerksamkeit.
Jede Stimme für die MLPD ist in dieser Wahl auch ein Signal für die Einheit aller Linken mit revolutionärem Anspruch!
Stärkt mit Eurer Stimme für die MLPD am 27. September 2009 den revolutionären Flügel im Linkstrend – wählt MLPD!
Mit solidarischen Grüßen
Peter Weispfenning, Mitglied des Zentralkomitees und Dirk Willing Abteilung für Wohngebietsarbeit und Volkswiderstand