Wie die Linkspartei den "männlichen" Kapitalismus "menschlicher" machen will - 24. September 2009

Stolz präsentiert die Linkspartei in einem gesonderten Papier "Auf einen Blick" ihre 35 Forderungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Bundestagswahlprogramm. Wichtige Forderungen, wie die nach Straffreiheit bei einem Schwangerschaftsabbruch, nach gebührenfreier und qualitativ hochwertiger öffentlicher Kinderbetreuung oder nach Förderung von Frauenselbstorganisationen sind darunter zu finden, die unbedingt zu unterstützen sind.

Statt auf den Kampf zur Durchsetzung solcher Forderungen - der auch von Frauen und Männern gemeinsam geführt werden muss - orientiert die Linkspartei in erster Linie auf bessere Gesetze, die die besondere Ausbeutung und Unterdrückung der Masse der Frauen im Kapitalismus erträglicher gestalten sollen. Gefordert wird unter anderem ein "Gleichstellungsgesetz für die private Wirtschaft, das Unternehmen so lange zu Maßnahmen verpflichtet, bis mindestens 50 Prozent Frauen auf allen Qualifikationsstufen bis hin zu Vorständen und Aufsichtsräten beschäftigt sind".

Auf diesem Weg soll eine "menschliche" an Stelle der heutigen "männlichen Gesellschaft" treten. Wird aber der Kapitalismus menschlicher, nur weil der aktuelle Frauenanteil von 2,4 Prozent in den Vorständen und Aufsichtsräten irgendwann auf 50 Prozent steigt? Wird die in der Lohnarbeit und im Verkauf der Ware Arbeitskraft begründete Lohndiskriminierung der Frauen dadurch überwunden, dass die Frauenquote in den Betrieben und Verwaltungen kontinuierlich ansteigt? Ändert dies nur das Geringste an der doppelten Belastung, der die Frauen durch Berufstätigkeit und Haushalt ausgesetzt sind, weil eben die Verantwortung für die Reproduktion des unmittelbaren Lebens im Kapitalismus den Einzelfamilien aufgebürdet wird?

Kein Wort in dem 35 Forderungen umfassenden Programm dazu, dass die besondere Ausbeutung und Unterdrückung der Masse der Frauen im Kapitalismus systemimmanent ist und erst durch seine Abschaffung und Ersetzung durch eine sozialistische Gesellschaft überwunden werden kann.

Wer sich statt für einen "frauenquotierten" Kapitalismus mit "menschlichem" Anstrich für die Befreiung der Frau im echten Sozialismus stark machen will, der wählt die MLPD und kämpft mit ihr!