Regierung fantasiert sich Ausbildungsdesaster schön - 6. August 2009
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) fantasiert sich die Lehrstellensituation schön: "Trotz Wirtschaftskrise ist die Lage auf dem Ausbildungsmarkt vergleichbar mit dem Vorjahr - und besser als in vielen Jahren davor", erklärte sie am 26. Juli der "Super-Illu".
Gut, dass der neuesten "Bildungsbericht 2008", den Bund und Länder vorgelegt haben, selbst dieses Märchen widerlegt.
Jeder zweite Hauptschüler hat 13 Monate nach Schulabschluss noch keinen Ausbildungsplatz. Auch von den Realschülern hat nach drei Monaten nur jeder Zweite eine Lehrstelle gefunden.
In dieser Woche beginnt das neue Ausbildungsjahr. Das Lehrstellenangebot der Wirtschaft liegt nach Erkenntnissen der Bundesagentur für Arbeit (BA) bislang bei 414.000. Die Zahl der Lehrstellenbewerbern läge bis Ende Juli bei 494 900.
Es fehlen aber keineswegs "nur" 80 000 Ausbildungsplätze. Denn: 320 450 junge Menschen bewerben sich seit einem oder mehreren Jahren erfolglos um einen Ausbildungsplatz, durchlaufen eine "Odyssee" von zumeist völlig nutzlosen Nachqualifizierungs- und Überbrückungsmaßnahmen.
Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Andrea Nahles fordert jetzt die deutsche Wirtschaft auf, kurzfristig hunderttausende Ausbildungsplätze zu schaffen. Das erinnert an den Dieb, der schreit: "Haltet den Dieb", Es ist doch die Große Koalition und vorher die SPD-Grüne-Regierung gewesen, die mit ihrer Politik verantwortlich ist für die Zerstörung der Lebensperspektive der Masse der Jugend!
Die MLPD fordert eine Ausbildungsquote von 10% in den Großbetrieben und die Übernahme nach der Lehre entsprechend der Ausbildung. Das bekommen die Jugendlichen nicht geschenkt. Deshalb fordern wir alle Arbeiter und Angestellten auf, sich schützend vor unsere Jugend zu stellen und mit ihnen gemeinsam für die Durchsetzung dieser Forderungen auf Kosten der Profite zu kämpfen!