1. Arbeit auf mehr Schultern verteilen!

18 Millionen Menschen sind in Deutschland arbeitslos oder unterbeschäftigt. „Hochkonjunktur“ haben nur Leiharbeit und Niedriglohn beschäftig ung. 314.000 Menschen wurden in Ein-Euro-Jobs gepresst und 881.000 Menschen in andere Maßnahmen gesteckt. Obwohl weiter arbeitslos, wurden sie so aus der Statistik entfernt.

30-Stunden-Woche.gifDie Ursachen der Massenarbeitslosigkeit liegen in der verschärften Ausbeutung der Arbeiterklasse und der enorm erhöhten Arbeitsproduktivität. Zu einer Produktion, für die 1991 noch 1.000 Industriearbeiter nötig waren, reichen heute 438. Den riesigen Überkapazitäten steht eine weltweit sinkende Massenkaufkraft durch Arbeitslosigkeit und Reallohnsenkungen gegen über: So wächst der Reichtum Weniger durch die wachsende Armut immer breiterer Massen.

Die Verheißung, neue Vollzeitarbeitsplätze durch den angeblichen „Aufschwung“ zu schaffen, ist ein einziger Betrug. Um allein die 4 Millionen offiziell Arbeitslosen in Arbeit zu bringen, wäre sogar nach bürgerlichen Annahmen ein Wachstum von über 10 Prozent nötig. Auf Grund der kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten ist die Wirtschaft zu einem solchen Wachstum seit Jahrzehnten und auch in Zukunft nicht mehr in der Lage.

Das Problem der Massenarbeitslosigkeit ist im Kapitalismus nicht lösbar. Alle Formen der Arbeitszeitverlängerung, wie sie Regierung und Unternehmen betreiben, dienen allein der Profitsteigerung und verschärfen das Problem zusätzlich. Zur Milderung gibt es nur ein Mittel: die Arbeit auf mehr Schultern verteilen. Allein der Abbau der Überstunden in Deutschland würde 820.000 neuen Vollzeitarbeitsplätzen entsprechen. Die Einführung der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich würde rechnerisch zu weiteren 6,4 Millionen Vollzeitarbeitsplätzen führen. Durch die Senkung des Rentenalters auf 60 Jahre bzw. 55 Jahre für Frauen und einen gesetzlichen Urlaubsanspruch von sechs Wochen könnten zusätzlich 1,5 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden. In einer sozialistischen Gesellschaft käme die wachsende Arbeitsproduktivität allen Teilen der Gesellschaft zugute, in Form von mehr Zeit für Erholung und Freizeit sowie gesellschaftliches, politisches, kulturelles und persönliches Engagement.

Der Kampf um Arbeitszeitverkürzung muss länderübergreifend geführt werden: gemeinsam für den 6-Stunden-Tag bei vollem Lohnausgleich!



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